Asthma zählt zu den häufigsten chronischen Atemwegserkrankungen. Schätzungen zufolge dürfte sich die Zahl der Asthmatiker in der westlichen Welt in den letzten zehn Jahren verdoppelt haben – Kinder sind besonders oft betroffen. Womöglich kann eine frühzeitige Aktivierung des Immunsystems viel Leid verhindern.
Sieben Prozent der Bevölkerung betroffen
Kurzatmigkeit, Atemnot und erschwertes Ausatmen sind einige Symptome von Asthma. In Österreich sind laut Statistik Austria sieben Prozent der Bevölkerung – mehr als eine halbe Million Menschen – von dieser chronischen Entzündung der Atemwege betroffen. Rund 42.000 dieser Asthmatiker sind Kinder im Alter zwischen zwei und sechs Jahren. Mit ähnlicher Häufigkeit sind das alleine in Deutschland 5,5 Millionen Menschen, beziehungsweise 480.000 Kinder.
Dass die Zahl der Erkrankten weiter zunimmt, dürfte auch mit der Zunahme von allergischen Erkrankungen zusammenhängen. Wie also der beunruhigenden Entwicklung entgegenwirken?
[the_ad id=“5484″]
Vitamin D aktiviert Immunsystem
In Fachkreisen wird derzeit intensiv über die Rolle von Vitamin D bei der Entstehung der Atemwegserkrankung diskutiert. Eine über zehn Jahre andauernde Studie aus dem australischen Perth an 263 Kindern liefert neue Aspekte und weitere Beweise für den Zusammenhang zwischen einem Mangel an Vitamin D und Asthma. Insbesondere die Funktion von Vitamin D, das Immunsystem zu aktivieren, dürfte in dem Zusammenhang eine Rolle spielen.
Kleinkinder mit einem Vitamin-D-Mangel haben ein erhöhtes Risiko an Asthma zu erkranken.
Riskanter Vitamin-D-Mangel bei Kindern?
So zeigte sich, dass Kinder, bei denen im frühen Alter ein Vitamin-D-Mangel nachgewiesen worden war, später häufiger an Asthma erkranken und öfter unter Allergien und Hautekzemen leiden.
Besonders fiel dieser Zusammenhang bei Kleinkindern auf: Jene, die bereits im sechsten Lebensmonat nicht ausreichend mit Vitamin D (< 50 nmol/l Serumspiegel) versorgt waren, zeigten einerseits ein erhöhtes Risiko für eine Atemwegsinfektion durch Streptokokken (Streptococcus sp.) und waren andererseits deutlich anfälliger für schwere Infektionen der unteren Atemwege. Beide Faktoren sind erwiesenermaßen auch mit einem erhöhten Asthmarisiko verknüpft.
In früher Kindheit werden die Weichen gestellt
Die Ergebnisse untermauern den in Fachkreisen vorhandenen Konsens, dass besonders das Zusammenspiel von Allergien und Infektionen der Atemwege in den ersten zwei Lebensjahren kritisch für die Ausbildung von Asthma sein dürfte. Ein Vitamin-D-Mangel als zusätzlicher Risikofaktor könnte diesen Prozess beschleunigen.
Versorgung mit Vitamin D reduzierte die Anzahl der Asthma-Attacken und halbierte das Risiko wegen Asthma hospitalisiert zu werden.
Umgekehrt verringert eine gute Versorgung – empfohlen werden mindestens 75 nmol/l – mit dem „Sonnenvitamin“ D das Risiko, an Asthma zu erkranken. Ein aktueller Cochrane Review britischer Forscher zeigte: Bei 435 Kindern und 658 Erwachsenen mit leichtem bis mittelstarkem Asthma ließ sich dank Vitamin D das Risiko für eine Verschlechterung der Asthmabeschwerden reduzieren.
[the_ad id=“5484″]
Die durchschnittliche Anzahl der schweren Asthmaanfälle pro Jahr fiel unter Behandlung mit Vitamin D von 0.44 auf 0.28. Auch das Risiko, mit einer schweren Asthmaattacke hospitalisiert zu werden, halbierte sich von 6 % auf 3 %.
Lesen Sie mehr über die verschiedenen Erkenntnisse zum brandaktuellen Thema Vitamin D, beispielsweise seine Wirkung auf Bluthochdruck, das Testosteron oder Regelschmerzen.