Bauchschmerzen und Durchfall sind heutzutage keine Seltenheit, im Gegenteil: Sie sind die häufigsten auftretenden Beschwerden in unseren Kreisen. Meist steckt eine Darmentzündung dahinter. Doch wie tritt eine Entzündung des Darms auf und vor allem, was kann man dagegen tun – präventiv und kurativ?
Was ist eine Darmentzündung?
Eine Darmentzündung ist eine entzündliche Erkrankung des Darms. Der Magen-Darm-Trakt ist ein sensibles System, das täglich einer Vielzahl an externen und internen Faktoren ausgesetzt ist, die die Darmgesundheit beeinträchtigen können. Faktoren wie psychischer Stress, Ernährung oder auch ein Mangel an Bewegung beeinflussen die Balance unseres Magen-Darm-Trakts und können Ursachen für eine Darmentzündung sein, welche wiederum andere Krankheiten hervorrufen kann.
Wo kann die Entzündung im Darm auftreten?
Rein theoretisch kann der gesamte Darm von einer Entzündung betroffen sein. Doch es kommt selten vor, dass der ganze Darm entzündet ist. Meist ist ein bestimmter Abschnitt entzündet. Eine sogenannte Gastroenteritis ist eine Entzündung, die den Dünndarm und den Magen betrifft. Eine Colitis Ulcerosa hingegen ist eine entzündliche Erkrankung im Dickdarm.
Was sind die Ursachen einer Darmentzündung?
Die Ursachen einer Darmentzündung können sehr vielfältig sein. Eine Entzündung des Darms kann
• mikrobiell (bakteriell, viral, durch Pilze oder Protozoen),
• chemisch (toxisch),
• aktinisch (durch Bestrahlung),
• allergisch oder
• autoaggressiv (Reaktion des Immunsystems gegen eigene Körperzellen)
sein.
Meist sind es krankmachende Erreger, wie Viren, Bakterien oder Pilze, die in unseren Darm eindringen und dort eine Entzündung hervorrufen. Außerdem kann sich das eigene Immunsystem gegen unseren Darm richten. Warum das genau passieren kann, ist bis heute nicht ausreichend erforscht.
Auch Ernährungsgewohnheiten können auf unseren Darm negativ einwirken und eine Entzündung verursachen. Unser Darm besteht aus ca. 100 Billionen Bakterien, die die Verantwortung einer gesunden Darmflora tragen. Sie verarbeitet Bestandteile unserer Nahrung und hilft uns, wichtige Nährstoffe, wie Vitamine und kurzkettige Fettsäuren daraus zu gewinnen und sie in Energie umzuwandeln.
Unsere Ernährung und unsere Darmflora beeinflussen sich gegenseitig. Sprich, je nachdem, was wir zu uns nehmen, ziehen wir damit auch andere Arten von Bakterien an. So locken zuckerhaltige Speisen, zuckerliebende, schädliche Bakterien an, die wiederum die Lust auf zuckerhaltige Nahrung fördern. Ein Teufelskreis. Dasselbe gilt allerdings auch für gesundes Essen. Gesundes Essen zieht gesunde Bakterien an, die für das Gleichgewicht der Darmflora von großer Wichtigkeit sind. Sie halten schädliche Bakterien in Schach, verhindern, dass sie sich vermehren und ausbreiten und fördern die Lust auf gesundes Essen. So beugt eine gesunde Darmflora aktiv Entzündungen im Darm vor.
Unser Darm besteht aus ca. 100 Billionen Bakterien, die die Verantwortung einer gesunden Darmflora tragen
Welche Symptome treten bei einer Darmentzündung auf?
Das häufigste Symptom bei einem entzündeten Darm ist der Durchfall. Allerdings können die Symptome vielfältig und von Patient zu Patient verschieden sein. Mit dem Durchfall gehen oft starke Bauchschmerzen oder Krämpfe einher. Je nach Ursache treten die Schmerzen an verschiedenen Stellen im Bauch auf. Außerdem kann es zusätzlich noch zu Übelkeit und Erbrechen kommen. Bei Durchfall und Erbrechen kommt es meist zu einem Wasserentzug (Dehydration), weshalb hier auf eine ausreichende Trinkmenge geachtet werden muss. Bei viralen und bakteriellen Entzündungen kommt es häufig auch zu sogenannten Allgemeinsymptomen wie Müdigkeit, Kopfweh oder Gliederschmerzen.
Die häufigsten Symptome einer Darmentzündung sind
• Durchfall
• Übelkeit und Erbrechen
• Starke Bauchschmerzen und -krämpfe
• Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Kopf- und Gliederschmerzen
Wie kann eine Darmentzündung festgestellt werden?
Ärzte können eine Darmentzündung mit verschiedenen diagnostischen Mitteln feststellen. Eine virale Gastroenteritis, die die häufigste Art der Darmentzündung ist, kann allein durch eine typische ärztliche Anamnese, indem der Patient dem Arzt die Beschwerden schildert, festgestellt werden. Eine Stuhlprobe ist hier meist nicht notwendig. Ist der Fall jedoch komplizierter oder vermutet der Arzt Bakterien, kann eine Stuhlprobe Aufschluss bieten. Auch eine Blutuntersuchung kann hilfreich sein, da diese das Ausmaß der Entzündung feststellen kann. Ist es mit all diesen Methoden nicht möglich eine Diagnose zu stellen, wird eine Darmspiegelung vollzogen, mit der die meisten Darmentzündungen diagnostiziert werden können.
Auch eine Blutuntersuchung kann hilfreich sein, da diese das Ausmaß der Entzündung feststellen kann
Wie kann man eine Darmentzündung auf natürliche Weise behandeln?
Eine virale Gastroenteritis benötigt meist keine spezifische Behandlung und heilt von selbst wieder ab. Jedoch sollte man auf ausreichende Flüssigkeitsaufnahme (Wasser, Tee, klare Brühe) und Bettruhe achten. Eine Gabe von Antibiotika macht bei viralen Darmentzündungen keinen Sinn. Bei einer bakteriellen Entzündung des Darms, kann, nur in manchen Fällen, die Einnahme von Antibiotika sinnvoll sein. Bei einer Darmentzündung soll auf jeden Fall auf eine gesunde, ballaststoffreiche Ernährung geachtet werden, da diese das Ungleichgewicht der Darmflora wieder ins Gleichgewicht bringen kann. Sind ausreichend gute Bakterien vorhanden, werden schädliche Bakterien aktiv am Wachstum gehindert. Eine richtige Ernährung ist von Mensch zu Mensch verschieden, weshalb hier eine professionelle Ernährungsberatung in Anspruch genommen werden soll.
Zusätzliche Unterstützung bei Darmentzündungen durch die richtige Ernährung und Hausmittel
Die Darmentzündung kann zusätzlich mit der Einnahme des Pflanzenstoffs Curcuma, welcher eine antiinflammatorische, antioxidative und immunmodulatorische Wirkung aufweist. Wie Curcuma bei Darmentzündungen unterstützen kann, haben wir hier bereits genauer unter die Lupe genommen.
Auch eine erhöhte Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren kann die Entzündungen eindämmen.
Weiters haben Weihrauch-, Grüntee– und Kamillenextrakt ebenso hemmende Eigenschaften und unterstützen den Heilungsprozess.
Neuen Studien zufolge kann auch Kokosöl die Ausbreitung der Entzündung im Darm verhindern. Generell sollte das Augenmerk auf einer „richtigen“ Ernährungsweise liegen. Dadurch kann vor allem präventiv vorgebeugt werden.