Die Zusammenhänge zwischen Darm bzw. Darmgesundheit und anderen Teilen des Körpers wie der Psyche oder dem Immunsystem werden immer klarer. Bei Erkältungen gibt es Menschen, denen nicht Schwitzkuren helfen, sondern Darmbakterien!
Das Problem der alljährlichen „Grippewelle“ ist weniger die Tatsache, dass Tausende wirkliche Grippefälle auftreten, sondern Millionen Menschen sind für etwa drei Tage die Woche nicht an ihrem Arbeitsplatz. In Deutschland sind es rund 200 Mio. Krankheitsfälle jährlich.
Der errechnete Schaden für die Volkswirtschaft durch Krankenstände in Deutschland liegt bei 29,9 Milliarden Euro.
Wer dennoch erscheint, hat um ein Drittel weniger Power und das an durchschnittlich 11,6 Tagen im Jahr. Wirtschaftswissenschafter haben daraus für Deutschland einen vermuteten Volkswirtschaftsschaden von 29,9 Milliarden Euro errechnet. Mit 75 hat der Durchschnittsbürger 200 Erkältungstage hinter sich gebracht. Schuld daran sind über 200 verschiedene Viren, gegen die man sich nur schwer schützen kann.
Probiotische Prävention
Die meisten wünschen sich, erst gar nicht zu erkranken. Erstens einmal wegen der Lebensqualität und auch die Wirtschaft würde jubeln. Sie liebt das Thema „Prävention als Sparfaktor“.
Davon träumt man auch in der Forschung. Die Ergebnisse sind durchaus erfreulich und regen zur Nachahmung an. In diese Richtung geht eine kroatische Studie der Kinderklinik Zagreb mit 281 Kindern, die über einen Zeitraum von 3 monaten täglich Probiotika in einer Konzentration von 10 Milliarden koloniebildenden Keimen erhielten.
Dabei fand man heraus, dass der Stamm Lactobacillus GG bei Kindern zu einer signifikanten Abnahme des Auftretens und der Dauer von Erkältungen führt, die von Viren hervorgerufen werden. Die wichtigsten sind: Schnupfen, Heiserkeit, Halsschmerz, Kehlkopfentzündung, Stimmbandreizung Mittelohrentzündung, Nebenhöhlenentzündung und Husten.
Eine 12-wöchige Probiotikakur senkte die Erkältungshäufigkeit um 12 % und die Zahl der Krankheitstage um 2,5.
Eine weitere Studie aus dem südschwedischen Lund, die auch eine Kontrollgruppe (randomisiert, doppelt blind) ohne Gabe von Probiotika einschloss, setzte 12 Wochen lang zwei Lactobazillusstämme (L. plantarum, L. paracasei) in hoher Dosierung (10 Milliarden kolonieformende Keime) ein und erreichte eine Absenkung der Erkältungshäufigkeit um 12 % gegenüber der Placebogruppe. Untersucht wurden insgesamt 272 Personen.
Weiters erfreulich: Auch die Zahl der Krankheitstage sank von durchschnittlich 8,6 um rund 2,5 Tage auf 6,2 Tage. Eindrucksvoll genug, um daraus abzuleiten, dass Probiotika das Zeug dazu haben, uns in einem relevanten Ausmaß vor Erkältungen zu schützen.
Ähnlich vielversprechende Ergebnisse für den Einsatz von Probiotika haben Studien bereits für Raucher, Sportler und Neurodermitis bei Kindern nahegelegt.