Die Kraft der Vitalpilze wird oft unterschätzt. Ihre Wirkungen sind in unseren Breiten noch eher unbekannt, oder manchmal bereits in Vergessenheit geraten. Früher wurden in Europa Pilze im Rahmen der Volks- und Klosterheilkunde häufig eingesetzt. In der traditionellen Chinesischen Medizin hingegen haben Heilpilze wie Shiitake oder Reishi bis heute ihren festen Platz.
Pilze haben eine heilende Wirkung
Das Wissen, dass Pilze eine heilende Wirkung haben können, ist schon sehr alt. So konnte durch ägyptische Hieroglyphen beispielsweise herausgefunden werden, dass die Pharaonen den Pilzen eine Bedeutung für die Unsterblichkeit einräumten.
Viele unserer klassischen Waldpilze sind bezüglich Ihrer Inhaltsstoffe und Anwendungsmöglichkeiten aber noch wenig erforscht und zählen dadurch auch nicht zu den klassischen Heilpilzen.
Prof. Dr. Michaela Döll, Professorin an der Universität Braunschweig und Expertin für Vitalpilze hat sich vor allem mit den immunologischen Inhaltsstoffen von Pilzen auseinandergesetzt. „Vitalpilze können durch Ihre Inhaltsstoffe einen wertvollen pharmakologisch relevanten Beitrag zur Gesundheit leisten,“ so die Expertin.
Pilze können vitalisierend und antitumoral wirken.
Die meiste Aufmerksamkeit sollte -neben den Shiitaki und den Reishi- den Pilzarten Cordyceps sinensis, Coriolus versicolor und Ganoderma lucidum eingeräumt werden. Diese wurden von deutschen Behörden nicht nur als Lebens- sondern auch als Arzneimittel deklariert. Dem Cordyceps sinensis konnte anhand von Studien eine vitalisierende Wirkung zugeschrieben werden. Inhaltsstoffe der Shiitake, Maitake und Reishi können den Zellstoffwechsel hemmen und antitumoral wirken.
Zur Prävention und therapiebegleitend geeignet
Um eine gesundheitsfördernde Wirkung erreichen zu können, muss zwischen Prävention und begleitender Therapie unterschieden werden. Zur Vorbeugung kann der regelmäßige Genuss, also mindestens zweimal wöchentlich, sinnvoll sein
Bei einem therapiebedingt höheren Bedarf wie z.B. bei Krebserkrankungen, würde das aber bei Weitem nicht ausreichen. Um die Abwehrkräfte zu steigern, kommen verschiedene Vitalpilze in Frage, die es jedoch meist bei uns nicht zu kaufen gibt. Die Shiitake sind unter den wenigen Pilzen, die reich an immunmodulierenden Beta-Glukanen sind, hier angebaut werden und überall zu finden sind.
Diese Kohlenhydrate, die eng mit Zellulose verwandt sind, finden sich am häufigsten in den Zellwänden von Pilzen, Bakterien und Getreide. Ihre immunmodulierende -also das Immunsystem anregende- Wirkung beruht darauf, dass sie sich unseren Abwehrzellen als Quasi-Erreger präsentieren und damit eine erhöhte Produktion von Zellen der Immunabwehr auslösen. Diese können in weiterer Folge erfolgreich gegen „echte“ Erreger eingesetzt werden.
Auf dieser Fähigkeit, das Immunsystem wachsamer zu machen, basiert auch die antitumorale Wirkung der Beta-Glukane. Weiters gibt es Studien, die auf eine cholesterinsenkende Wirkung der Beta-Glukane hinweisen, womit sie einen entscheidenden Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie Bluthochdruck, Herzinfarkte oder Schlaganfälle senken könnten.
Auf hohe und im Labor geprüfte Qualität ist beim Kauf von Vitalpilzen unbedingt zu achten.
Vitalpilze als Nahrungsergänzungsmittel
Nahrungsergänzungsmittel, die aus Vitalpilzen bestehen, sind eine gute Alternative, man sollte jedoch unbedingt auf die Qualität und somit auf Laboranalysen achten, die eine Verbrauchersicherheit gewährleisten.
Außerdem unterscheidet man zwischen Pilzpulver und Pilzextrakten. Bei den Extrakten kann es zu einer Anreicherung wertvoller Inhaltsstoffe kommen. Besonders erwähnenswert sind hier Beta-1,3-Glukan und Beta-1,6-Glukan für die Immunmodulation und die Antitumorwirkung. Vitalpilze bieten somit besonders zur natürlichen Unterstützung unserer Abwehrkräfte eine interessante Alternative.