Eine geringe Anzahl oder mindere Qualität der Spermien sind häufig Ursache für einen unerfüllten Kinderwunsch. Studien zufolge gibt es einen Zusammenhang zwischen der Konzentration von Coenzym Q10 im Samenplasma und der Dichte, Beweglichkeit und Morphologie von männlichen Samenzellen.
Zehn bis 15 Prozent der Paare wünschen sich ein gemeinsames Kind, können aber auf natürlichem Wege keines bekommen. Auf der Suche nach der Ursache kann bei rund einem Drittel der Paare kein Grund für die Unfruchtbarkeit gefunden werden, bei einem weiteren Drittel liegen die medizinischen Ursachen beim Mann.
Zu wenig, zu träge
Ist ein Mann zeugungsunfähig, liegt das meistens an einer verminderten Qualität der Samenzellen oder einer zu geringen Spermienanzahl (weniger als 20 Millionen Samenzellen pro Milliliter Samenflüssigkeit). Wenn die Spermien zu unbeweglich sind, gelingt es ihnen nicht, durch den Gebärmutterhals zu wandern, um die Eizelle zu befruchten. Doch selbst ein Erreichen der Eizelle ist keine Garantie für eine erfolgreiche Befruchtung, wenn abnorme Formen der Samenzellen das Durchdringen der äußeren Eizellschicht verhindern.
Coenzym Q 10 im Samenplasma verringert oxidativen Stress.
Forschungen zum Thema gingen unter anderem der Frage nach, welchen Einfluss das Antioxidans Coenzym Q10 auf das für die Befruchtung wesentliche Seminalplasma, (also das Flüssigkeitsmedium, in dem die Spermien transportiert werden) von unfruchtbaren Männern hat. Generell benötigen wir das – auch als Ubichinon bekannte – Coenzym Q10, damit wir geistig und körperlich leistungsfähig bleiben. Es spielt eine wichtige Rolle bei der zellulären Energieproduktion und schützt den Organismus vor freien Radikalen, indem es der Oxidation von Lipiden, Proteinen und DNA entgegenwirkt.
Im Rahmen einer Studie im iranischen Yazd erhielten 60 unfruchtbare Männer über den Zeitraum von drei Monaten täglich 200 mg Coenzym Q10 – oder ein Placebo. Bei jenen Männern, bei denen aufgrund der Einnahme des Vitalstoffes ein erhöhter CoE-Q10-Spiegel verzeichnet wurde, verbesserten sich die Spermienparameter. Die Aktivität der antioxidativ wirkenden Enzyme Katalase und Superoxid-Dismutase (SOD) war erhöht, im Gegenzug konnte der oxidative Stress im Seminalplasma verringert werden.
Ubiquinol erhöht Anzahl und Beweglichkeit von Spermien.
Ähnliches förderte eine vorangegangene placebokontrollierte Studie des urologisch-diagnostischen Instituts in Teheran mit über 228 unfruchtbaren Männern zutage: Nach der Gabe von täglich 200 mg Ubiquinol – der reduzierten und für den Körper leichter verwertbaren Form von Coenyzm Q10 – über 26 Wochen hinweg konnte eine signifikante Verbesserung der Spermiendichte, -motilität und -morphologie beobachtet werden.
Man geht heute davon aus, dass genetische Veränderungen die exokrinen und autokrinen – also sowohl die internen Vorgänge als auch die Interaktionen mit der Umgebung- Prozesse im Hoden beeinflussen. Dadurch kann es zu Störungen des Reifungsprozesses der Samenzellen und zu männlicher Unfruchtbarkeit kommen.
Was man mittlerweile auch weiß, ist, dass die CoE-Q10-Konzentration in den Mitochondrien, die für die oxidative Energiegewinnung in unseren Zellen zuständig sind, besonders hoch ist. Diese Tatsache könnte neben den antioxidativen Effekten ein Mitgrund für eine Verbesserung der Spermienparameter durch Supplementation mit Coenzym Q10 sein.
Coenzym Q10 bei Stress und Leistungsdruck
Der Körper wird in der Regel über den Konsum von Fleisch und fettreichen Fischsorten ausreichend mit Coenzym Q10 versorgt; es ist auch in Reis und Gemüse, vor allem Brokkoli und Spinat, sowie in Sonnenblumenöl enthalten und wird in Kombination mit Fett leichter vom Körper aufgenommen.
Ältere Menschen, Raucher und Personen, die viel Sport treiben oder unter starkem Stress stehen, haben unter Umständen aber einen erhöhten Bedarf, der sich recht einfach in Form von Nahrungsergänzungsmitteln decken lässt.