Was ist Ginkgo und wo kommt es vor?
Bei Ginkgo handelt es sich um einen ursprünglich aus China stammenden Baum (Ginkgo biloba). Er wird in Asien als Tempelbaum verehrt. Dieser findet seit langer Zeit einen Platz in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM).
Seit einigen Jahren findet das Extrakt des Ginkgo-Blatts auch in der Phytomedizin Anwendung. Es wird zur Behandlung von zerebraler Dysfunktion, einer minimalen Funktionsstörung des Zentralnervensystems, welches im Kleinkind- und Kindesalter auftreten kann, eingesetzt. Hierbei treten vor allem Störungen der Feinmotorik, Teilleistungsschwächen, welche sich z.B. in der Sprachentwicklung oder als Rechenschwäche, und als Aufmerksamkeitsstörung zeigen, auf.
Außerdem wird es zur Behandlung von Zirkulationsstörungen (Störungen den Blutkreislaufes) eingesetzt. Spezialextrakte sind durch die WHO (World Health Organization) auch zur Behandlung von Demenz anerkannt. Vor allem den Japanern und den Chinesen ist Ginkgo auch als Nahrungsmittel bekannt. In Japan und China werden die Kerne der Samen gegart und als Beilage serviert. Auch in gerösteter Form als Knabberei werden sie sehr geschätzt.
Warum braucht man Ginkgo?
Die Wirkstoffe, die im Ginkgoblatt enthalten sind, werden bei der Behandlung verschiedenster Erkrankungen und Störungen mit Erfolg eingesetzt. Ihre Haupteffekte liegen in der Reduzierung von Durchblutungsstörungen und Verschlusskrankheiten. Somit kann es präventiv und therapeutisch begleitend bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen eingesetzt werden. Außerdem besitzt der Ginkgo biloba ausgeprägte antioxidative Effekte, reduziert also das Auftreten schädlicher feier Radikale im Körper.
Ginkgo verbesserte das Kurzzeitgedächtnis schon nach 4 Stunden.
Wer braucht zusätzliches Ginkgo?
Ginkgo bei Mangeldurchblutung
Die positive Wirkung von Ginkgo bei der Behandlung von Leistungsstörungen, die unser Hirn betreffen, ist seit langem wissenschaftlich belegt. Durch die Effekte von Ginkgo erhöht sich die Durchblutungsleistung erheblich. Ebenso kann eine Verbesserung des Blutflusses im Hirngewebe nachgewiesen werden, wodurch kognitive Leistungen erhöht werden und Hirnleistungsstörungen behandelt werden können.
In einer Placebo-kontrollierten Studie von Wissenschaftlern des King’s College in London konnte belegt werden, dass eine Einnahme von 120 mg Ginkgo biloba nach 4 Stunden das visuelle Kurzzeitgedächtnis und die Konzentrationsfähigkeit gesunder Menschen stark verbessern können.
Ginkgo bei Alzheimer
Ebenso wurde ein positiver Effekt beim Einsatz bei an Alzheimer erkrankten Personen festgestellt. Diverse Studien können eine Verbesserung der Symptomatik vor allem bei älteren Menschen belegen. Somit wird die Lebensqualität des Patienten als auch die der Angehörigen und dem Pflegepersonal erhöht. Weiters wurde sogar eine leichte Verringerung der Pflegekosten pro Patient in der Ginkgo-Gruppe gegenüber der mit Placebo behandelten Vergleichsgruppe festgestellt.
Ginkgo bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Mit dem wirkungsvollen präventiven Einsatz von Ginkgo biloba bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen beschäftigt sich die Wissenschaft ebenfalls intensiv. Ginkgo zeichnet sich vor allem durch seine antioxidativen und antithrombotischen und Eigenschaften aus und kann somit für den gezielten Einsatz insbesondere bei Thrombosen, Veneninsuffizienz und arteriellen Störungen eingesetzt werden.
Ginkgo bei Netzhaut-Erkrankungen
Gute Erfolge mit einer Zufuhr von Ginkgo-biloba-Extrakt konnten auch bei der Prävention sowie begleitenden Therapie von altersbedingten Netzhaut-Erkrankungen festgestellt werden. In einer klinischen Studie fanden Deutsche Forscher aus Karlsruhe bereits nach vier Wochen eine deutliche Verbesserung der Sehfähigkeit. Es wird vermutet, dass eine langfristige Verbesserung der Durchblutung der Netzhaut für die erhöhte Sehschärfe verantwortlich ist. Außerdem konnten sie zeigen, dass sich der Anteil der Patienten mit positiven Ergebnissen durch die Verwendung hochdosierter Präparate verdoppelte. Am effektivsten erwies sich hier eine tägliche Versorgung mit 240 mg des Ginkgo-Extrakts.
Ginkgo bei Schwindel und Tinnitus
Auch bei depressiven Verstimmungen, Kopfschmerzen, Schwindel und Ohrensausen zeigt die Einnahme von Ginkgo einen positiven Effekt. Nach einer 3-monatigen Therapie mit Ginkgo-biloba-Extrakt konnte bei über der Hälfte der Patienten die Schwindel-Symptome beseitigt werden. Gleiche Ergebnisse zeigen sich bei chronischem Tinnitus. Die Dauer bis zum Verschwinden der Geräusche im Ohr sowie die Intensität waren gegenüber Placebo deutlich niedriger.
Diese Ergebnisse konnten kürzlich von einem Schweizer Forscherteam der Unikliniken Bern, Basel und Lausanne großteils bestätigt werden. Laut ihren Empfehlungen bietet sich eine tägliche Ginkgo Einnahme von 240 mg als effektive Möglichkeit, diese unangenehmen neurologischen Symptome gerade bei älteren Menschen zu verringern.