Was sind Omega-3-Fettsäuren und wo kommt sie vor?
Omega-3-Fettsäuren zählen zu den ungesättigten Verbindungen, sprich es handelt sich hierbei um die „gesunden“ Fette. Sie spielen eine wichtige Rolle für den menschlichen Organismus, können vom Körper jedoch nicht selbst produziert werden, weshalb eine Einnahme durch Nahrung unabdingbar ist.
Omega-3-Fettsäuren sind vor allem in fettreichen Kaltwasserfischen wie Lachs, Thunfisch, Hering, Makrele und Sardine vorhanden. Diese reichern über den Verzehr von speziellen Kleinstkrebsen und Mikroalgen Omega-3-Fettsäuren in Form von Docosahexaensäure (DHA), Eicosapentaensäure (EPA) und Alpha-Linolensäure (ALA) in ihrem Fettgewebe und Zellmembranen ein.
Hochwertige Fischölkapseln haben gegenüber Fisch den Vorteil, dass die darin enthaltenen Mengen an Omega-3-Fettsäuren standardisiert sind und das Fischöl von Schadstoffen befreit wurde.
Doch auch Veganer, Vegetarier oder Leute, die keinen Fisch mögen, kommen hierbei nicht zu kurz, denn es stehen auch pflanzliche Omega-3-Fettsäure-Quellen zur Verfügung. Bestimmte DHA-reiche Mikroalgen wie die Ulkenia- oder die Schizochytrium-Alge können in angereicherter Form als Algenölkapseln eingenommen werden. Außerdem sind pflanzliche Öle wie das Leinöl reich an Alpha-Linolensäure. Aber auch Raps-, Sesam-, Nuss-, und Sojaöl sind wertvolle Lieferanten für Omega-3-Fettsäuren.
Eine zusätzliche Zufuhr von Omega 3 kann die Stimmung verbessern sowie das Lern- und Aufmerksamkeitsvermögen steigern.
Warum braucht man Omega-3-Fettsäuren?
Studien und Meta-Analysen belegen, dass Omega-3-Fettsäuren sehr wichtig für die Funktionserhaltung des Herz-Kreislauf-Systems sind. Das Risiko an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu erkranken, kann sich mit ausreichender Versorgung um 40 – 60 % reduzieren.
Weitere Studien untermauern die blutdrucksenkenden Effekte von EPA und DHA. Beide Fettsäuren können eine Blutdrucksteigerung präventiv verhindern, aber auch einen bereits bestehenden Bluthochdruck reduzieren. In diesem Zusammenhang sind die Omega-3-Fettsäuren auch als begleitende Maßnahme beim Metabolischen Syndrom von Vorteil.
Die Einnahme von Omega 3-Fettsäuren sind ebenso eine effektive Maßnahme zur Minderung des Risikos einer Demenzerkrankung. Mehrere Meta-Analysen konnten eine Verbesserung bei Alzheimer-Patienten feststellen. Omega-3-Fettsäuren sind auch in der Lage die kognitiven Fähigkeiten und das Verhalten von gesunden Personen positiv zu beeinflussen.
Omega-3-Fettsäuren haben eine starke antidepressive Wirkung.
Außerdem kann eine zusätzliche Zufuhr von Omega 3 das Lern- und Aufmerksamkeitsvermögen steigern und ein generell verbessertes Stimmungprofil hervorrufen, indem Angst-, Ärger- und Depressionszustände reduziert werden und Vitalität erhöht wird. Weiters konnten Meta-Analysen zeigen, dass Omega-3-Fettsäuren eine starke antidepressive Wirkung haben, weshalb sich eine Supplementierung auch als therapiebegleitende Maßnahme bei Depressionen und depressiven Stimmungen eignet. Auch bei trockenen Augen leistet Omega-3 eine große Hilfe.
Omega-3 ist besonders wichtig für die Entwicklung des Fetus und des Säuglings. Man nimmt an, dass der Fetus ca. 30 mg Omega-3-Fettsäuren pro Woche im Gehirn anreichert. Nicht nur die Gehirnentwicklung, sondern auch die Ausbildung des Sehvermögens werden dadurch beeinflusst, weshalb vor allem Schwangeren eine zusätzliche Zufuhr empfohlen wird.
Muttermilch enthält eine hohe Konzentration an Omega-3 Fettsäuren, die letztlich durch die Aufnahmemengen der Mutter bestimmt wird, daher soll auch hier eine Supplementierung angedacht werden. Ein Mangel in diesen kritischen Phasen kann zu psychomotorischen und mentalen Schäden sowie Störungen der visuellen Funktionen beim Kind führen.
So konnte in einer norwegischen Langzeitstudie der Universität Oslo mit 341 Müttern herausgefunden werden, dass eine hohe Zufuhr von Omega-3 in Form von Fisch während einer Schwangerschaft den Intelligenzquotienten der Kinder im späteren Leben erhöhen und das soziale Verhalten verbessern kann.
Im Vergleich mit der Kontrollgruppe, die mit Maisöl versorgt wurde, schnitten die 4-Jährigen, deren Mütter etwa 2,5 g Omega-3-Fettsäuren aus Kabeljaulebertran täglich eingenommen hatten, deutlich besser ab.
Leinöl wird zur präventiven und therapeutischen Anwendung in der Naturheilkunde und in der Mikronährstofftherapie eingesetzt.
Leinöl als guter Omega-3-Lieferant
Leinöl war früher ein beliebtes Hausmittel gegen Magenbeschwerden, Verbrennungen und Husten. Heute wird es zur präventiven und therapeutischen Anwendung in der Naturheilkunde und in der Mikronährstofftherapie eingesetzt. Während EPA und DHA vorwiegend bei entzündlichen Prozessen Anwendung finden, wird Alpha-Linolensäure zur Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen eingesetzt. Außerdem verbessert es die Immunkompetenz. Zur allgemeinen Prävention sollten ungefähr 1 bis 1,5 g pro Tag eingenommen werden. Je nach Beschwerden steigert sich die Dosierung.