Endlos sind die Warnungen vor zu hohem Salzkonsum, vor allem in Bezug auf zu hohen Blutdruck. Natrium hat aber im Organismus eine Art „Gegenspieler“ – das Calcium. Das bedeutet: Viel Kochsalz – bekanntermaßen eine Natriumverbindung- ist gleichbedeutend mit vermindertem Calciumspiegel. Was im Tierversuch gilt, könnte auch negativ auf die menschliche Knochendichte zutreffen.
Spricht man von Homöostase, meint man in der Medizin unter anderem das Gleichgewicht unter den Elektrolyten im Organismus. Dazu gehören etwa Natrium, Kalium, Chlor oder auch Calcium. An der Stabilisierung dieses Gleichgewichts ist vielfach die Niere maßgeblich beteiligt. Sie entscheidet, was ausgeschieden oder zurückgehalten wird.
Hohe Kochsalzmengen führen zu vermehrtem Verlust von Calcium.
Die verschiedenen Elektrolyte interagieren miteinander
Eine kanadische Studie konnte im Tierversuch ein sehr interessantes Phänomen nachweisen: Es werden in der Niere Calcium (Ca++) und Natrium (Na+) – Balance über ein und dasselbe System, den Natrium-Wasserstoff-Austauscher NHE3 – geregelt. Bislang setzte man dieses Transportsystem nur mit der Salzaufnahme im Darm und der Ausscheidung über die Niere in Verbindung.
Die Studie konnte nachweisen, dass hohe Kochsalzmengen – also eine Art Natrium-Stau – dazu führen, dass vermehrt Calcium ausgeschieden wird. Möglicherweise gilt eine ähnliche Analogie auch für die Aufnahme von Calcium.
Ein Kalziummangel vermindert die Knochendichte
Definitiv gefunden wurde dieses Calcium-Mangel-Phänomen bei Labortieren, die aus genetischen Gründen das NHE3-Transportsystem nicht haben. Das bedrückende Ergebnis: Es kam durch den daraus folgenden Calcium-Mangel zu einer Verminderung der Knochendichte. Zwar „nur“ ein erstes Ergebnis an Labortieren. Da aber auch Menschen über dieses Transportsystem ihr Natrium regulieren, ist eine Analogie mehr als wahrscheinlich.
Der Körper benötigt täglich etwa 1.000 mg Calcium.
Calcium übernimmt im menschlichen Körper vielfältige Funktionen, ist aber -zusammen mit seinem Partner Vitamin D- essentiell für gesunde Zähne und Knochen und wird benötigt, um den Säure-Basen-Haushalt auszugleichen. Calcium findet sich vor allem in Milchprodukten, allen voran Käse, in Mineralwasser sowie in Gemüsesorten wie Fenchel, Brokkoli, Grünkohl oder Rucola.
Laut den D-A-CH-Referenzwerten, die von den deutschen, österreichischen und schweizerischen Gesellschaften für Ernährung herausgegeben werden, benötigt der Mensch ab dem 15. Lebensjahr etwa 1.000-1.200 mg Calcium pro Tag.
Mehr Informationen zum Calcium und seinen Funktionen im Körper finden sich im Übersichtsartikel hier.