Viele Sportler machen während ihrer Aktivität immer wieder Bekanntschaft mit schweren Magen-Darm-Beschwerden. Besonders im Ausdauerbereich betrifft das mehr als die Hälfte aller Sportler. Könnte die Aminosäure Glutamin nun helfen, den Sport schmerzfrei zu machen und uns die Freude an der Bewegung zurückzugeben?
Bis zu 65 % aller Sportler während eines Marathonlaufes oder anderen Ausdauerbelastungen leiden unter Magen-Darm-Beschwerden. Ursache für diese Beschwerden sind eine Minderduchblutung des Darms sowie ein Mangel an der Aminosäure Glutamin. Das löst körpereigene Reaktionen aus, die sich sehr schmerzhaft bemerkbar machen.
Eine Untersuchung zeigt, dass schon durch eine geringe Zufuhr der Aminosäure Glutamin die Durchlässigkeit der Darmbarriere verringert und damit das Darm-Gleichgewicht wiederhergestellt werden kann.
Warum haben Ausdauersportler oft Magen-Darm-Beschwerden?
Jede Anstrengung über einen längeren Zeitraum belastet den Körper. Ausdauersportarten wie Marathonläufe oder Triathlonbewerbe stellen die Sportler vor besondere körperliche Herausforderungen. Rund 65 % dieser Ausdauersportler leiden unter massiven Beschwerden im Magen-Darm-Bereich. Diese reichen von Unwohlsein über Übelkeit, Magenkrämpfen bis hin zu starkem Stuhldrang, Durchfall oder Erbrechen. Ursache für diese Beschwerden kann ein Mangel an Glutamin sein.
Diese Aminosäure ist ein wichtiger Energielieferant für die Immunzellen und für die Enterozyten im Darm. Enterozyten sind Zellen im Darmbereich, die für die Aufspaltung und Weiterleitung der Nahrungsbestandteile zuständig sind.
Während der Ausdauerbelastung wird nun die Durchblutung des Darms herabgesetzt und ein Mangel an Glutamin entsteht. Die Barrierefunktion der Darmschleimhaut geht verloren, ihre Durchlässigkeit erhöht sich, wodurch Giftstoffe leichter ins Blut eintreten. Die Enterozyten arbeiten nicht mehr optimal und heftige Gegenreaktionen des Körpers sind die Folge.
Bereits eine geringe Gabe von Glutamin kann das Gleichgewicht im Darm wiederherstellen
Welche Rolle spielt Glutamin nun für den Sportler?
Eine kürzlich veröffentlichte Studie zeigt, dass schon mit einer geringen Gabe von Glutamin das Gleichgewicht in der Darmschleimhaut wiederhergestellt wird. Ausdauersportler mit rund 70 kg erhielten jeweils 15, 30 oder 45 g Glutamin während einer Belastung von einer Stunde.
Je größer die Menge Glutamin war, die zugeführt wurde, desto stärker wurde die Darmbarriere wiederhergestellt und Schädigungen der Schleimhaut reduziert. Mit den höchsten Dosierungen konnte eine erfolgreiche Reduktion der Durchlässigkeit um bis zu 40 % erreicht werden.
Zukünftige Studien mit längerer Ausdauerbelastung und einer höheren Intensität stehen noch aus. Da es sich bei Glutamin um eine Aminosäure handelt, die nicht unter Dopingverdacht steht, sind weiterführende Untersuchungen von großer Bedeutung. Probiotika genauso wie Magnesium und Zink sind weitere wichtige Mikronährstoffe für Sportler. Bei Ausdauerbelastung ist eine erhöhte Zufuhr dieser Ergänzungsmittel zu empfehlen.