Weltweit sind über 11 Millionen Menschen von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) wie Morbus Crohn oder Colitis Ulcerosa betroffen – Tendenz steigend. Besonders in Europa und Nordamerika tritt die Krankheit am häufigsten auf. Der Leidensdruck ist zuweilen enorm, die Ursachen sind noch weitgehend unbekannt. Studien bieten nun interessante Details zum Einsatz und der Wirkungsweise von Curcuma in unserem Darm.
Frühes und vielfältiges Leiden
Bauchschmerzen, Durchfall und Blut im Stuhl zählen zu den Hauptsymptomen chronisch entzündlicher Darmerkrankungen, die oft schon in sehr jungen Jahren auftreten. Langfristig bringen diese nicht nur enormes Leiden, sondern erhöhen laut verschiedener Langzeitstudien auch massiv das Risiko, an Krebs zu erkranken.
Daneben kann die systemische Erkrankung verschiedene andere Organe betreffen. Zu den vielen Begleiterscheinungen zählen solche an Haut, Gelenken und Augen. Besonders häufig leiden die Betroffenen an Gelenkschmerzen. Oft wird auch die Diagnose eines Reizdarmsyndromes gestellt.
Je länger eine CED andauert, desto höher ist das Krebsrisiko.
Medikamente mit oft gravierende Nebenwirkungen
Leider führen die Diagnose und Behandlung nicht automatisch zur Beschwerdefreiheit. Oft sind medikamentöse und operative Therapiemaßnahmen sogar mit gravierenden Nebenwirkungen verbunden. Aus diesem Grund kommt der richtigen Ernährung als nebenwirkungsfreie Maßnahme eine besonders wichtige Rolle zu.
Curcumin – wirksam ohne zu belasten
Aktuelle Untersuchungen attestieren in dem Zusammenhang der Gelbwurz, Curcumin, ein großes Potential, das Leid bei CED zu lindern. Eine aktuelle Übersichtsarbeit von Forschern der pharmazeutischen Fakultät der Cleveland Clinic in den USA hat nun das Potential von Curcumin als begleitende Maßnahme zur medikamentösen Behandlung untersucht.
Das Ergebnis: Durch die Gabe von Curcumin lässt sich die Symptomatik bei CED verbessern und die benötigten Dosen an Medikamenten reduzieren. In kleinen Gruppen konnte die konservative medikamentöse Therapie sogar ersetzt werden. Diese Therapie besteht meist aus einer Kombination aus Corticosteroiden – in der Nebennierenrinde gebildete Steroidhormone – sowie die entzündungshemmenden 5-Aminosalicylsäure-Derivate wie Mesalazin.
Curcumin reduzierte entzündungsfördernde Enzyme in der Darmschleimhaut.
Günstige Wirkung auf Zellebene
Mittlerweile weiß man auch mehr über die zugrunde liegenden Wirkmechanismen von Curcumin auf Zellebene. In einer Studie des Zell- und Molekularwissenschaftlichen Instituts der Queen Mary Universität in London behandelte man betroffene Gewebeproben im Labor mit dem gelben Naturstoff. Diese entnahm man zuvor der Darmschleimhaut von Patienten mit Morbus Crohn oder Colitis Ulcerosa.
Die Folge: eine verminderte Aktivierung eines bestimmten Enzyms, der p38-mitogen-aktivierten Proteinkinase (p38 MAPK). Diese Enzymgruppe stellt die körpereigene Reaktion auf bestimmte Stressreize dar und löst – sofern sie chronisch aktiviert wird – Entzündungen und letztlich für den Zelltod aus.
Weiters maßen die Forscher einen erhöhten Wert an Interleukin-10, ein körpereigener Immunbotenstoff, der Abwehrvorgänge unter Kontrolle hält und den Körper davor schützt, sich selbst zu zerstören. Ein Mangel an diesem essentiellen Immunmodulator geht mit einem stark erhöhten Risiko für eine chronisch entzündliche Darmerkrankung einher.
Während es sich hier „nur“ um Untersuchungen im Labor handelt, betonten die Forscher das enorme Potential von Curcuma zur begleitenden Behandlung der Darmerkrankungen. Dies auch, da es keinerlei Beweis für ein toxisches Level an Curcuma gibt, die Gefahr einer Überdosierung also momentan ausgeschlossen werden kann. Außerdem kurbelt Curcuma unser Immunsystem an, ein zusätzlicher Nutzen, wenn man ohnehin schon mit Darmerkrankungen belastet ist.
Weiters findest du unter den folgenden Links mehr über die verschiedenen vielversprechenden Erkenntnisse zum Thema Curcuma wie beispielsweise seine antikanzerogene oder antidepressive Wirkung.