Depressionen sind zur Volkskrankheit geworden: 15 Prozent aller Menschen sind laut dem britischen National Health Service zumindest einmal im Leben betroffen – Tendenz steigend. Dieser dramatischer Anstieg ist global zu beobachten: Die WHO geht davon aus, dass die Depression 2020 weltweit die zweithäufigste Krankheit nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen sein wird.
Depression als Volkskrankheit
Obwohl sie zu den häufigsten psychischen Erkrankungen zählt, wird die Depression immer noch tabuisiert. Zu dem psychischen Leiden selbst gesellt sich bei den Betroffenen Scham: Sie ziehen sich immer mehr zurück und isolieren sich.
Eine unbehandelte Depression kann lebensgefährlich sein.
Heute weiß man, dass eine Depression die Lebensqualität der Betroffenen ähnlich stark beeinträchtigt wie Diabetes oder eine Herzerkrankung. Bleibt die psychische Erkrankung unerkannt und unbehandelt, kann das sogar lebensgefährlich sein: Nicht behandelte Depressionen sind der häufigste Grund für einen Suizid.
Die gute Nachricht: Rechtzeitig erkannt, ist eine Depression mit bestimmten Psychopharmaka, Antidepressiva, und einer Psychotherapie gut behandelbar. In vielen Fällen sind auch pflanzliche Mittel hilfreich.
Curcumin hat antidepressive Effekte
Verschiedenen Studien zufolge hat beispielsweise der orange-gelbe Farbstoff Curcumin aus der Curcumapflanze eine antidepressive Wirkung. Curcuma, auch Gelbwurz genannt, stammt ursprünglich aus Südasien und zählt im asiatischen Raum zu den wichtigsten Heilpflanzen. Weitere Artikel beschäftigen sich mit den vielfältigen Erkenntnissen der Power-Wurzel und ihrer Anwendungen gegen chronische Darmerkrankungen , Augenerkrankungen oder bestimmte Arten von Krebs.
Mittlerweile ist das Gewürz auch aus den heimischen Küchen nicht mehr wegzudenken. Man schätzt es in Currys, Suppen oder Tees – und nun auch aufgrund der stimmungsaufhellenden Wirkung.
Curcumin dürfte den gleichen Wirkmechanismus haben, wie das Antidepressivum Fluoxetin.
Günstiger Einfluss auf Hirnbotenstoffe
Die bisher bekannten Mechanismen von Curcumin wurden nun von australischen Forschern zusammengefasst und veröffentlicht. Demnach dürfte der Pflanzenstoff verschiedene Begleiterscheinungen einer Depression lindern: Dazu zählen Störungen in der Stressachse, der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse.
Außerdem wirkt Curcumin günstig gegen durch freie Radikale verursachten oxidativen Stress, gegen entzündliche Prozesse sowie eine durchlässige Darmschleimhaut.
Ebenfalls bekannt ist der Einfluss von Curcumin auf die Bildung der Botenstoffe Serotonin und Dopamin, die eine entscheidende Rolle bei Depressionen spielen. Eine Forschergruppe aus Taiwan fand außerdem heraus, dass Curcumin ähnliche Wirkmechanismen wie das anerkannte Antidepressivum Fluoxetin hat, indem es den Hirnbotenstoff Glutamat reguliert. Auch dürfte der kräftig-gelbe Farbstoff bei leichtem chronischen Stress die hormonellen Reaktionen günstig beeinflussen und damit das Depressionsrisiko senken.
Damit bietet die Natursubstanz Curcumin durchaus interessante Ansätze sowohl für die Prävention als auch die begleitende Behandlung von Depressionen.
Ähnliche Erkenntnisse im Kampf gegen depressive Verstimmungen haben sich auch für Zink, Omega-3-Fettsäuren und Safran finden lassen.