Depressionen können jeden treffen, in fortgeschrittenem Alter ist das Risiko besonders groß. Es gibt zahlreiche Schutzfaktoren wie hohes Selbstvertrauen, soziale Kontakte und eine gesunde Lebensführung. Einzelne Nährstoffe können unterstützend wirken, dazu zählen auch Omega-3-Fettsäuren.
Depressionen können jeden treffen. Insgesamt jeder 20. leidet zumindest einmal im Lauf des Lebens unter Niedergeschlagenheit und Antriebslosigkeit in einem krankhaften Ausmaß. Depressionen mit ihren vielen Gesichtern werden immer häufiger.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht darin bereits die Hauptursache für Beeinträchtigungen des Lebens. Die Ursachen sind vielfältig und umfassen belastende äußere Umstände sowie innere Faktoren wie Störungen des Hormonhaushalts und der Balance der Nervenbotenstoffe. Auch schwere körperliche Erkrankungen stellen einen Risikofaktor dar.
20 % der über 65-Jährigen sind von depressiven Episoden betroffen.
Mit zunehmendem Alter kommen weitere Risikofaktoren wie chronische Beschwerden, Verluste sowie nachlassende körperliche und geistige Fähigkeiten dazu. Bei über-65-Jährigen ist etwa jeder Fünfte betroffen. Depressionen sind nichts, dessen man sich schämen muss. Niemand sollte sich scheuen, Unterstützung in Anspruch zu nehmen.
Was haben Omega-3-Fettsäuren mit der Gemütslage zu tun?
Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass ein niedriger Omega-3-Fettsäure-Spiegel einen Risikofaktor für psychische Erkrankungen wie Depressionen darstellt. Umgekehrt wurde nachgewiesen, dass die Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren eine positive Wirkung bei Depressionen entfaltet. Eine zentrale Rolle dabei dürfte spielen, dass die Reizleitung in den Nervenzellen unterstützt wird. Weiters geht man davon aus, dass die Gemütslage sich auch aufgrund der positiven Wirkungen von Omega-3-Fettsäuren auf die allgemeine Durchblutung, die Stabilisierung der Hormonlage und das Immunsystem bessert.
Omega-3-Fettsäuren unterstützen die Behandlung von Altersdepressionen
Omega-3-Fettsäuren haben sich bei Altersdepressionen bewährt. So hat sich in einer Studie der Universitätsklinik Teheran gezeigt, dass ältere Personen (>65 Jahren) mit milden bis mittelschweren Depressionen von der regelmäßigen Zufuhr der Omega-3-Fettsäuren Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA) profitieren.
Nach sechs Monaten unter täglicher Zufuhr von jeweils 300 mg EPA und DHA hatten sich die Symptome deutlich gebessert, während sie bei den Teilnehmern der Vergleichsgruppe unverändert geblieben waren.
In einer Untersuchung des US-Militärs erhöhte ein Omega-3-Mangel das Suizidrisiko um 62 %.
Zusammenhang zwischen Omega-3-Mangel und Suizidrisiko?
Untersuchungen haben gezeigt, dass bei Menschen mit schweren Depressionen und einer Neigung zu Selbstmordgedanken bestimmte Gehirnregionen eine gesteigerte Aktivität aufweisen. Genau diese Regionen sind auch bei einem niedrigen Omega-3-Fettsäure-Spiegel vermehrt aktiv.
Tatsächlich konnte in einer Untersuchung der Medizinischen Universität der Streitkräfte in Maryland, USA ein Zusammenhang zwischen dem Omega-3-Fettsäure-Spiegel und der Selbstmordgefährdung festgestellt werden. Bei 800 Angehörigen des US-amerikanischen Militärs, die Selbstmord begangen hatten, wurden die Omega-3-Fettsäure-Spiegel gemessen und mit denjenigen von 800 gesunden Militärs verglichen. Tatsächlich wiesen die gesunden Personen wesentlich höhere Omega-3-Fettsäure-Spiegel auf.
Berechnungen zufolge ging ein niedriger Omega-3-Fettsäure-Spiegel mit einem bis zu 62 Prozent erhöhten Selbstmordrisiko einher. Umgekehrt konnten die Selbstmordgedanken bei Patienten, die zu Selbstverletzungen neigen, durch die tägliche Einnahme von 2 g Omega-3-Fettsäuren um 45 Prozent reduziert werden.
Was der Seele gut tut
Es gibt zahlreiche Schutzfaktoren für die Seele. Dazu gehören unter anderem:
- ein gesundes Selbstvertrauen
- ein gutes soziales Netz
- tragende Beziehungen
- sinnvolle Tätigkeiten
- ausreichend Bewegung
- sowie Religiosität und Spiritualität
Auch was wir essen, hat Einfluss auf unsere Stimmung. Auf die in diesem Zusammenhang häufig genannte Schokolade oder Bananen allein kann man sich jedoch nicht verlassen. Sie enthalten zwar mehr von der Aminosäure Tryptophan, aus der im Körper das „Glückshormon“ Serotonin gebildet wird als andere Lebensmittel, um aber einen Effekt bei Depressionen zu erzielen, müsste man schon Unmengen davon verzehren.
Eine stärkere Wirkung kann man sich von einem hohen Fischkonsum erwarten, wobei es um die Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA geht. Um eine ausreichende Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren zu erzielen, stehen ergänzend auch Präparate zur Verfügung. Dabei empfiehlt es sich, auf die enthaltene Menge sowie Qualität und Reinheit zu achten.
Jedenfalls müssen es nicht immer gleich schwere Medikamente sein, wenn die Traurigkeit droht, Überhand zu nehmen. Bei leichten Depressionen können natürliche Substanzen unter Umständen ausreichend helfen. Bei schweren können sie eine sinnvolle Ergänzung anderer Medikamente sein. Abgesehen von der begleitenden Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren sind hier vor allem 5-Hydroxytryptophan, Zink, Curcuma und die Vitamine B1 und B6 zu nennen.