Lange Zeit schätzte man Vitamin D vor allem als knochenstärkendes Mittel, das in Kombination mit Kalzium vor Osteoporose schützen soll. Aktuellen Studien zufolge erfüllt das Sonnenvitamin noch viele weitere Funktionen – unter anderem als wirksamer Schutz unserer Gefäße.
Schutz für unsere Pipeline
Die Gefäße sind gleichsam die Pipelines im Organismus: Die Arterien bringen das Blut vom Herzen in die entfernten Regionen des Körpers, die Venen pumpen es aus der Peripherie zum Herzen zurück. Für den funktionsfähigen Blutkreislauf sind gesunde Gefäße entsprechend wichtig. Ihre Leistungsfähigkeit nimmt mit den Jahren ab. Umso mehr, je ungesünder man lebt. Insbesondere durch Übergewicht, Bluthochdruck, hohe Blutzucker- und Blutfettwerte steigt das Risiko. In Österreich leiden mehr als eineinhalb Millionen Menschen an einer Gefäßerkrankung.
Gefährliche Gefäßablagerungen
Wie aktuelle Studien nun belegen, spielt in der Vorbeugung von kardiovaskulären Erkrankungen auch die Versorgung mit Nährstoffen und Vitaminen eine Rolle. Als kardiovaskuläre Erkrankungen bezeichnet man Erkrankungen, die vom Gefäßsystem und/oder vom Herzen ausgehen. Sie alle haben als Ursache krankhafte Veränderungen bzw. Ablagerungen an den Gefäßen, die Atherosklerose. Dazu zählen etwa
Bluthochdruck, Herzinfarkt oder eine Carotisstenose, die krankhafte Verengung der Halsschlagader. Letztere ist eine der häufigsten Ursachen für einen Schlaganfall.
Ein niedriger Vitamin-D3-Spiegel erhöht Risiko für Gefäßerkrankungen.
In der Northern Manhattan Study, durchgeführt von der Columbia University in New York, wurden bei mehr als 200 Probanden zwischen 50 und 93 Jahren verschiedene Blutparameter gemessen und analysiert: unter anderem Calcium, Phosphor sowie der Calcidiol- und Calcitriolspiegel (= Vitamin-D3-Spiegel). Außerdem wurde ein Ultraschall der Halsschlagader, der Carotis, durchgeführt. Es zeigte sich, dass ein niedriger Vitamin D3-Spiegel bei den Betroffenen mit maximalen Ablagerungen an der Carotis verbunden war.
Sonnenvitamin für elastische Gefäße
Auch eine weitere aktuelle Untersuchung belegte die negativen Auswirkungen eines Vitamin-D-Mangels auf das Herz und Gefäße: Bei den 554 Probanden, untersucht an der medizinischen Fakultät der Emory University in Atlanta im Süden der USA, war ein Vitamin-D-Defizit unabhängig von den traditionellen Risikofaktoren wie Rauchen mit einer verminderten Elastizität der Gefäße verbunden. Eine Normalisierung des Vitamin-D3-Spiegels führte bei 42 Studienteilnehmern nach 6 Monaten zu einer Verbesserung der Mikrozirkulation und der Gefäßelastizität, auch der mittlere arterielle Blutdruck war gesunken.
In der kühlen Jahreszeit Vitamin D3 zuführen
In vielen Regionen – auch in unseren Breiten – kann aufgrund der Sonneneinstrahlung in der kühlen und kalten Jahreszeit vom Körper nicht genug Vitamin D produziert werden. Aus diesem Grund wird schon seit langem eine ergänzende Einnahme in den Monaten von Oktober bis Mai empfohlen.
Im Unterschied zu früheren Empfehlungen sollte die Dosis bei wenigstens 1.000 I.E. Vitamin D täglich liegen. Diese Dosis gilt als ideal, um vorbeugend den richtigen Calcidiol-Spiegel im Blutserum von 32–64 ng/ml bzw. 75–160 nmol/ml zu erreichen. Mit dieser vorbeugenden Maßnahme könnte, so die Vermutung, das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen gesenkt werden.
Mehr Informationen zum Sonnenvitamin D finden Sie im Übersichtsartikel sowie in Artikeln zu seinem Einsatz gegen Asthma, Bluthochdruck, Regelschmerzen oder Testosteronmangel.