Wo kommt Kalium vor?
Kalium ist vor allem in vielen unverarbeiteten Lebensmitteln enthalten. Um den täglichen Bedarf zu decken, stehen besonders pflanzliche Lebensmittel im Fokus. Hier sind vor allem Gemüse und Obst, aber auch Vollkorn, Nüsse, Kartoffeln und Hülsenfrüchte essentielle Kalium-Quellen. Tierische Lebensmittel sind hingegen eher kaliumarm. Der Mineralstoff ist wasserlöslich, weshalb beim Waschen, Kochen und Verarbeiten oft viel davon verloren geht.
Wie wirkt Kalium in unserem Körper?
Kalium trägt zu einer normalen Funktion des Nervensystems sowie zu einer normalen Muskelfunktion bei. Außerdem hilft es dabei, einen normalen Blutdruck aufrecht zu erhalten. Leidet man an allgemeinen Erschöpfungszuständen, Muskelkrämpfen oder- schwäche, kann dies oft auf einen Mangel an Kalium hindeuten. Schwerwiegendere Anzeichen können von einer Verstopfung und Taubheit verschiedener Gliedmaßen zur Lähmung bis hin zu Herzrhythmusstörungen reichen. Ein schwerer Mangel kann in weiterer Folge bis zum Herzstillstand führen.
Etwa 75 % der Männer und 90 % der Frauen in Deutschland erreichen die täglich empfohlene Zufuhr von 4 g Kalium nicht.
Kalium reguliert außerdem den Wasserhaushalt und beeinflusst dadurch entscheidend den Säure-Basen-Haushalt. Der Tagesbedarf für einen Erwachsenen liegt bei etwa 4 g pro Tag. Die Zufuhr kaliumreicher, pflanzlicher Lebensmittel ist im Vergleich zu früher in unserem oft fleischreichen Speiseplan aber leider deutlich reduziert. Laut der Nationalen Verzehrsstudie II (NVS II) liegt die Kaliumzufuhr in Deutschland im Median bei 3,1 g/Tag (Frauen) bzw. 3,6 g/Tag (Männer). Etwa 75 % der Männer und 90 % der Frauen erreichen die empfohlene Zufuhr pro Tag also nicht.
Kalium und Magnesium
Magnesium und Kalium kommunizieren auf verschiedenen Ebenen. Anhand von Studien konnte man feststellen, dass eine kombinierte Einnahme von Kalium und Magnesium der Körper um 40 % mehr Magnesium aufnehmen kann. Umgekehrt verbessert Magnesium die zelluläre Verwertung von Kalium. Bei verschiedenen Erkrankungen treten Mangelerscheinungen der beiden meist in Kombination auf.
Kalium und Natrium
Auch diese beiden Mineralstoffe stehen in unserem Körper in einem extrem engen Zusammenhang. Die beiden werden als Antagonisten betrachtet, was zur Folge hat, dass ein Zuviel an Natrium eine Kaliumarmut zur Folge haben kann und umgekehrt. Daher ist das Verhältnis der beiden zueinender entscheidender, als die Spiegel individuell zu betrachten. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt ein ausgewogenes Verhältnis der beiden Mineralstoffe zueinander, also 1:1, mit einem leichten Überhang hin zum Kalium.
Kalium- und Magnesium-Mangel und Herzgefahr
Kalium- und Magnesiummängel können durch Medikamente hervorgerufen werden. Dies ist vor allem bei Bluthochdruck- und Herzinsuffizienzpatienten der Fall. Hierbei kann es zu Herzrhythmusstörungen und zu einer Reduktion der Glukosetoleranz (Zuckerbelastung) kommen. Dies ist eines der ersten Anzeichen für eine auftretende Zuckerkrankheit.
Kalium senkt den Bluthochdruck
Anhand einer Metaanalyse von 33 kontrollierten Studien mit einer Gesamtstichprobe von 2.609 Patienten wurde festgestellt, dass die Einnahme von Kaliumsalzen zu einer starken Reduktion des Blutdrucks führt. Hierbei sind durch das Zusammenspiel der beiden Mineralstoffe vor allem Patienten mit einer erhöhten Aufnahme von Natrium im Vorteil. Diuretika, also Arzneimittel, die zur Senkung des Bluthochdrucks eingesetzt werden und damit auch die Harnproduktion fördern, führen zu einer Reduzierung des Kaliumspiegels im Blut. Eine Zufuhr von 2 bis 5 g Kalium täglich wurde als effektive Dosis bei Bluthochdruck eingesetzt.
Kalium und Leistungssport
Kaliummangel kann zu muskulärer Schwäche und Krämpfen sowie zu allgemeinen Erschöpfungszuständen führen. Kalium und Glykogen (auch als tierische Stärke bekannt) werden im Muskel eingelagert und bei Berdarf wie sportlicher Betätigung in Glukose umgewandelt, um unserem Körper mehr Energie zur Verfügung zu stellen. Daher ist eine Wiederauffüllung der Glykogenspeicher in der Regenerationsphase von Nöten. Strengt man sich körperlich an, kommt es über den Schweiß zu einem starken Kaliumverlust. Um also unsere Energiereserven verwenden zu können wird besonders Ausdauersportlern bereits vor der sportlichen Aktivität eine ausreichende Zufuhr von Kalium und Magnesium empfohlen. Um die Schweißverluste dann zu kompensieren, bieten sich besonders Elektrolytgetränke mit 300 bis 400 mg Kalium pro Liter an.
Medikamente und Kalium
Der Kaliumspiegel in unserem Körper wird auch von einigen Medikamenten negativ beeinträchtigt. Folgende Arzneimittel greifen in den Kaliumhaushalt ein und können das Risiko eines Kaliummangels steigern: Aminoglykoside, Betablocker, Mineralokortikoide, Theophyllin, Neomycin, Penicilline, Carbenoxolon, Cisplatin, Glukokortikoide wie Cortisol, Abführmittel und nichtkaliumsparende Diuretika (Thiazide, Schleifendiuretika). Durchaus eine Vielzahl an Behandlungen, bei denen man also seinen Kaliumstatus im Auge behalten sollte.