Die hormonelle Umstellung während der Wechseljahre muss nicht immer mit unzähligen Beschwerden einhergehen. Frauen die während der Wechseljahre z.B. unter Hitzewallungen, Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen und Haarausfall leiden, können dem mit einfachen Tipps entgegenwirken.
Was sind Wechseljahre?
Als Wechseljahre bzw. Menopause bezeichnet man die Zeit der hormonellen Umstellung zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr einer Frau. Hierbei verringert sich das weibliche Sexualhormon im Blut und es kommt zu einigen körperlichen Veränderungen, welche meist mit Beschwerden in Verbindung stehen. Wie auch die Pubertät, sind die Wechseljahre ein natürlicher Abschnitt im Leben einer Frau. Der Grund für die hormonelle Umstellung ist, dass der Eizellen-Vorrat in den Eierstöcken zu Ende geht und das Gewebe, welches für die Produktion der Hormone Östrogen und Progesteron verantwortlich sind, langsam verkümmert. Der Begriff Menopause kommt aus dem altgriechischen und bedeutet „Aufhören, Pause“ und bezeichnet das Aufhören der weiblichen Fruchtbarkeit und definiert den Zeitpunkt der letzten Monatsblutung. Der gesamte Zeitraum der Wechseljahre wird als Klimakterium bezeichnet.
Welche Beschwerden können auftreten?
Etwa ein Drittel der Frauen leidet unter starken Symptomen während der Wechseljahre, ein Drittel kämpft nur mir leichten Beschwerden und der Rest merkt keine hormonelle Veränderungen. Die Probleme, die der Wechsel mit sich bringt, können meist über Jahre andauern. Wo manche nur das langsame Ausbleiben der Regelblutung bemerken, haben die viele Frauen so starke Beschwerden, dass sie eine medikamentöse Behandlung vorziehen, die allerdings alles andere als gesund ist. Die ersten Anzeichen von Wechseljahren sind meist breit gefächert. Sie reichen von Hitzewallungen, Wassereinlagerungen, Gefühl der Aufgeschwemmtheit, dickem Bauch, Gewichtszunahme, empfindlichen Brüsten, Schlafstörungen, Reizbarkeit, Empfindlichkeit, Stimmungsschwankungen, Kopfschmerzen, Schmierblutung und unregelmäßigen Zyklen bis hin zu Myomen, Haarausfall, unreiner bzw. trockener Haut, trockenen Schleimhäute, Zahnfleischbluten, verminderter Libido etc.
Was kann man gegen die Symptome tun?
Jede Frau erlebt die Wechseljahre auf ihre ganz persönliche Art und Weise und so muss auch jede Frau ihren eigenen Weg finden, mit den Beschwerden umzugehen und sie zu lindern. Das Um und Auf für diese Lebensphase ist die positive Einstellung dazu. Das Älterwerden kann man ohnehin nicht ändern und je gelassener und entspannter man die Veränderungen des Körpers hinnimmt, desto weniger Beschwerden werden auftreten. Natürlich gibt es auch einige Tricks, den Hitzewallungen und Co entgegenzuwirken.
5 Tipps gegen Wechseljahre-Beschwerden:
1. Hitzewallungen verringern, verhindern
Hitzewallungen, welche zu den häufigsten Beschwerden gehören, dauern meist so um die 3 Minuten. In seltenen Fällen können diese jedoch auch bis zu einer Stunde andauern. Um Hitzewallungen entgegenzuwirken, hilft es bei der Kleidung auf Naturmaterialien zurückzugreifen, da man in Kunstfasern leichter schwitzt und diese den Schweiß nicht so gut aufnehmen können. Während einer Wallung ist es von großem Vorteil, wenn die Handgelenke unter kaltes Wasser gehalten werden. Auch das Abtupfen der Stirn und des Nackens mit einem nasskalten Tuch können Wunder bewirken. Die Temperatur im Büro und Zuhause sollte niedrig gehalten werden. Vor allem im Schlafzimmer sollte die Raumtemperatur von 18 Grad nicht überschritten werden. Außerdem sollte scharfes Essen, heiße Getränke, Kaffee, Alkohol und Stress vermieden werden, da all dies die Wallungen nur verstärkt. Weiters kann Schwitzen (ja, das klingt vielleicht komisch) mit Schwitzen bekämpft werden. Den Körper bewusst zum Schwitzen zu bringen, reguliert die Körpertemperatur und gilt als eine natürliche Abkühlung.
2. Auf die Ernährung achten
Da es in den Wechseljahren unter anderem auch oft zu Gewichtsproblemen kommt, sollte auch die Ernährung entsprechend angepasst werden. Durch die hormonelle Veränderung kommt es zu einem niedrigeren Energieverbrauch, die Muskelmasse geht zurück und die Fettspeicher vergrößern sich. Industriell verarbeitete Lebensmittel sollten nicht mehr am Speiseplan stehen, stattdessen empfehlen sich unbearbeitete Lebensmittel mit hoher Nährstoffdichte wie z.B. Vollkornprodukte, Kartoffeln, frisches Obst und Gemüse, Hülsenfrüchte, mageres Fleisch und Kaltwasserfische wie Lachs, Hering, Sardinen und Makrelen.
3. Knochen kräftigen
Mit dem Eintreten der Wechseljahre schwindet der Schutzeffekt der Östrogene, welche den Knochenabbau verzögern und den Aufbau fördern. Die Abbauprozesse lassen sich nicht verhindern aber mit bewusster Ernährung und viel Bewegung lassen sie sich verlangsamen. Hierbei sind vor allem Yoga und Pilates zu empfehlen.
4. Hilfe durch pflanzliche Mittel und Mikronährstoffe
Die Symptome können vor allem durch die Wurzeln der nordamerikanischen Traubensilberkerze gemildert werden. Das besondere an ihrem Wurzelstock ist, dass er dem Östrogen ähnliche Pflanzenhormone enthält. Vor allem den menopausalen Beschwerden wie Hitzewallungen, Schlafstörungen und Reizbarkeit, können dadurch deutlich verringert werden. Außerdem hat die Wurzel einen positiven Effekt auf die Knochendichte und die Gesundheit der Scheidenschleimhaut.
Johanniskrautextrakt ist ein weiteres Hilfsmittel, das die Begleitsymptome der Wechseljahre lindern kann. Es wirkt stimmungsaufhellend und kann Schlafstörungen, Nervosität, Ängste, und sogar leichten bis mittelschweren Depressionen entgegenwirken. Das Kraut greift über verschiedene Mechanismen in das neurovegetative Geschehen ein und wirkt dort mit seinem antidepressiven Effekt.
Auch die B-Vitamine Vitamin B6, Vitamin B9 (Folsäure) und Vitamin B12 wirken stabilisierend auf die Nerven und können nervöse Beschwerden lindern. Sie sind verantwortlich für die Bildung bestimmter Nervenbotenstoffe, vor allem von Melatonin, dem Botenstoff für den Tag-Nacht-Rhythmus und von Serotonin, dem Botenstoff für Ausgeglichenheit und Ruhe. Außerdem unterstützen sie das Nerven- und Immunsystem, tragen zu normalen psychischen Funktionen wie Erinnerungsvermögen und Konzentration bei und verringern Erschöpfung und Müdigkeit.
Der in der Yams enthaltene Wirkstoff Diosgenin ähnelt dem körpereigenen Hormon Progesteron. Diosgenin kann an Rezeptoren gebundenes Östradiol verdrängen und dadurch eine östrogenmodulierende Wirkung ausüben.
Mönchspfeffer bringt ebenso den Hormonhaushalt ins Gleichgewicht. Es hebt den Progesteronspiegel und kurbelt dadurch die körpereigene Östrogenproduktion an.
5. Stress vermeiden:
Stress soll vermieden werden. Durch Stress spielt der Hormonhaushalt verrückt und die Wechseljahre-Beschwerden werden verstärkt. Bereits täglich eine halbe Stunde Ruhe, z. B. anhand von Atemübungen, führt zu einer Linderung der Symptome.