Folsäure ist vor allem Frauen mit Kinderwunsch und Schwangeren ein Begriff, da es für die Entwicklung des Embryos von großer Wichtigkeit ist. Doch auch anderen Personen wird eine Folsäuren-Supplementierung empfohlen.
Was ist Folsäure und wo kommt es vor?
Der Begriff Folsäure oder Folat umfasst rund 100 folsäurewirksame Substanzen. Der Name wird abgeleitet vom lateinischen folium – das Blatt. Folsäure ist, dem Namen entsprechend, reichlich in grünen Pflanzen, insbesondere in dunkelgrünem Blattgemüse, enthalten. Grüne Bohnen, Brokkoli, Spinat, Feldsalat, Grünkohl und Mangold sind gute Folsäurequellen. Auch Vollkornprodukte, Weizenkeime und -kleie, sowie Hefe, Spargel, Tomaten und Radieschen sind wichtige Folsäure-Lieferanten. Bestimmte tierische Lebensmittel, wie Eigelb, Geflügel- und Kalbsleber sind ebenso gute Quellen.
Die Verfügbarkeit von Folsäure aus der Ernährung hängt von ihrer Form ab. Im Durchschnitt kann damit gerechnet werden, dass ungefähr die Hälfte des Nahrungsfolats bioverfügbar ist. Ein weiterer Faktor, der in die Versorgung mit Folsäure hineinspielt, ist die hohe Instabilität des Vitamins. Die Lagerung, vor allem aber auch Aufwärmen und langes Erhitzen, setzen den Folsäuregehalt einer Mahlzeit stark herab. Der regelmäßige Konsum von Alkohol ist ebenso ein Nachteil für die Versorgung mit Folsäure.
In Europa und Nordamerika ist Folsäuremangel die am weitesten verbreitete Vitaminunterversorgung.
Warum braucht man Folsäure?
Vor allem in Nordamerika und Europa ist Folsäuremangel die am weitesten verbreitete Vitaminunterversorgung. Folsäure ist es für eine normale Funktion des Immunsystems wichtig und trägt zu einer normalen Blutbildung bei. Es hilft Müdigkeit und Ermüdung zu verringern und unspezifischen Beschwerden wie Antriebslosigkeit, depressiven Verstimmungen und Schwäche zu hemmen.
Außerdem ist Folsäure für alle Wachstums- und Zellteilungsvorgänge unabdingbar. Da Folsäure wesentlich am Aufbau der DNA beteiligt ist, äußert sich ein Mangel in erster Linie an Geweben mit hohen Zellteilungsraten wie den blutbildenden Zellen des Knochenmarks. Ab einem Alter von 15 Jahren sollten Männer und Frauen 300 µg pro Tag zu sich nehmen.
Zusätzliche Folsäure ist vor allem während einer Schwangerschaft unabdingbar.
Wer braucht zusätzliches Folsäure?
Eine zusätzliche Zufuhr von Folsäure ist insbesondere bei Frauen mit Kinderwunsch und während einer Schwangerschaft von großer Bedeutung, da es zum Wachstum des mütterlichen Gewebes beiträgt. Auch während des Stillens ist eine Supplementierung von Wichtigkeit. Ebenso bei älteren Menschen und Kindern ist eine ausreichende Versorgung häufig nicht sichergestellt. Weiters wird eine zusätzliche Zufuhr bei Rauchern, Personen mit chronisch-entzündliche Darmerkrankungen und Durchfall sowie bei Personen mit Leber- und Nierenerkrankungen empfohlen.
Auch bei einem Vitamin-B12-Mangel und bei der Einnahme bestimmter Medikamente, wie Zytostatika, Antiepileptika oder Malariaprophylaxesollte an eine Supplementierung gedacht werden. Weiters wird Rauchern und Personen mit erhöhtem Alkoholkonsum ebenso eine zusätzliche Zufuhr von Folsäure empfohlen.
Antriebslosigkeit, Schwäche und depressiven Verstimmungen sind erste Anzeigen für einen Mangel.
Wie erkennt man einen Folsäure-Mangel?
Anfangs äußert sich ein Folsäuremangel meist durch unspezifische Beschwerden wie Antriebslosigkeit, Schwäche und depressiven Verstimmungen. Erst nach mehreren Wochen können sich spezifische Symptome wie Depression, Wundheilungsstörungen und Blutanämie zeigen. Da ein Mangel anfangs schwierig zu erkennen ist, sollte man an an Vollblutanalysen und die Expertise des Vorsorgearztes Ihres Vertrauens denken.