Was ist Vitamin B6 und wo kommt es vor?
Vitamin B6 ist eine Kombination aus verschiedenen Stoffen (Pyridoxin, Pyridoxal und Pyridoxamin), welche, wenn auch nur in geringen Mengen, in der Pflanzen- und Tierwelt vorkommt. Diese Verbindung ist vor allem in Fleisch, Fisch, Hülsenfrüchten, Nüssen, Vollkornerzeugnissen, Avocados und in Kartoffeln zu finden.
Heutzutage fällt der Vitamin-B6-Gehalt der Nahrung meist durch die Lebensmittelverarbeitung und Speisenzubereitung stark ab. Die Herstellung von Weißmehl zum Beispiel reduziert den ursprünglichen Gehalt um 85 %. Die Lagerung spielt ebenfalls eine wichtige Rolle, da Vitamin B6 licht- und hitzeempfindlich ist.
Vitamin B6 unterstützt das Immun- und das Nervensystem.
Warum braucht man Vitamin B6?
Vitamin B6 reguliert die Hormontätigkeit und trägt zum Energie- sowie zum Fett- und Kohlenhydratstoffwechsel bei. Außerdem unterstützt es die normale psychische Funktion und den Eiweißstoffwechsel. Es verringert Müdigkeit und hilft bei der Bildung von roten Blutkörperchen.
Weiters unterstützt Vitamin B6 das Immun- und das Nervensystem. Eine Unterversorgung zeigt sich meist zuerst im Bereich des Nervenstoffwechsels. Undifferenzierte Störungen des zentralen Nervensystems, wie gesteigerte Erregbarkeit oder Schreckhaftigkeit sind die ersten Anzeichen eines Defizits.
Kraftsportlern, Schwangeren und chronisch Kranken wird eine zusätzliche Zufuhr von Vitamin B6 empfohlen.
Wer braucht zusätzliches Vitamin B6?
Eine zusätzliche Aufnahme von Vitamin B6 wird vor allem im Wachstum und in der Schwangerschaft empfohlen. Ebenso Kraftsportler und Menschen mit chronischen Erkrankungen wie zum Beispiel Diabetiker, sollten an eine zusätzliche Zufuhr denken, da diese eine besondere Risikogruppe für einen Mangel darstellen.
Weiters besteht bei proteinreicher Ernährung, bei Asthmatikern, Rauchern und Personen mit erhöhtem Alkoholkonsum ebenso ein erhöhter Vitamin-B6-Bedarf. Frauen sollten ab dem 13. Lebensjahr täglich 1,2 mg Vitamin B6 zu sich nehmen. Bei schmerzhaften Regelblutungen und depressiver Stimmung in der prämenstruellen Phase wird eine höhere Dosis empfohlen.
Studien haben gezeigt, dass eine Zufuhr von 100 mg pro Tag sowohl PMS als auch prämenstruellen Depressionen positiv beeinflusst. Außerdem konnte festgehalten werden, dass Frauen, die mit der Pille verhüten, oft einen deutlichen Vitamin-B6-Mangel aufweisen.
Der Vitamin-B6-Bedarf erhöht sich in der Schwangerschaft um 60 %. Deshalb sollten täglich ab dem 4. Monat 1,9 mg eingenommen werden. Diesen Bedarf nur überdie Nahrung zu decken, ist fast nicht möglich, weshalb eine zusätzliche Zufuhr unabdingbar ist. Männer brauchen laut Studien ungefähr 1,6 mg pro Tag.
Schlaflosigkeit, Reizbarkeit sowie depressive und nervöse Stimmung können unter anderem Anzeichen eines Vitamin-B6-Mangels sein.
Wie erkennt man einen Vitamin-B6-Mangel?
Mögliche Symptome eines Vitamin-B6-Defizits sind Schlaflosigkeit, Reizbarkeit sowie depressive und nervöse Stimmung. Außerdem kann sich ein Mangel als Sensibilitätsstörung und Muskelschwäche auswirken.
Auch Hyperhomocysteinämie, eine Störung des Aminosäurestoffwechsels welche das Risiko von Embolien, Herzinfarkten, Thrombosen und Schlafanfällen steigert, kann ebenso eine Konsequenz des Vitamin-B6-Defizits sein. Ein geschwächtes Immunsystem sowie epileptische Krämpfe können auch in Folge eines Mangels auftreten. Weiters können Dermatitis, Glossitis, Stomatitis und Cheilosis durch ein Vitamin-B6-Defizit hervorgerufen werden.
Dermatitis ist eine entzündliche Reaktion der Haut, durch welche Ekzeme entstehen können. Glossitis nennt man eine chronische Erkrankung der Zungenoberfläche bzw. des -körpers. Stomatitis ist eine Entzündung der Schleimhaut im Mund. Cheilosis bezeichnet eine schmerzhafte Schwellung bzw. Rötung der Lippen mit Schuppen, bei der auch oft der Mundwinkelbereich betroffen ist.
All diesen Symptomen könnte mithilfe einer ausreichenden Vitamin-B6-Zufuhr entgegengewirkt werden.