Zahnfleischentzündung oder Gingivitis ist gleichsam eine Zivilisationsepidemie, von der Millionen von Menschen betroffen sind. Neben pflegerischen Maßnahmen sind die Behandlungsmöglichkeiten relativ begrenzt. Umso interessanter also die vielversprechenden Studienergebnisse mit Ubiquinol.
500 verschiedene Bakterienstämme im Mundraum
Hinter einer Zahnfleischentzündung oder Gingivitis kann sich auch der Beginn einer Parodontitis verstecken. Unsere Mundhöhle ist von etwa 500 verschiedenen Bakterienstämmen besiedelt. Wird nun die Mundhygiene vernachlässigt, so bilden sich klebrige Zahnbeläge (Plaques), in denen sich die Bakterien massenhaft vermehren können.
Durch Bakteriengiftstoffe (Toxine) kommt es dann zur Gingivitis, die sich durch eine verstärkte Blutungsneigung des Zahnfleisches beim Zähneputzen bemerkbar macht. Auch eine ungünstige Zahnstellung kann schon Wegbereiter einer solchen Entzündung sein. Bleibt die Entzündung über längere Zeit bestehen, dringen die Bakterien unter das Zahnfleisch vor und greifen dort das Gewebe an.
Parodontitis begünstigt Zahnverlust und erhöht das Herzinfarkt- oder Diabetesrisiko
Durch die Bildung von Zahnfleisch-Taschen kann die Gingivitis in die gefürchtete Parodontitis übergehen. Die Folgen können sehr weitreichend sein und reichen von Zahnlockerung und Zahnverlust bis hin zu Herzinfarkt, Schlaganfall und erhöhtem Diabetesrisiko, sagt die Forschung.
Entzündungshemmer Ubiquinol
Mittlerweile gibt es im Organismus viele Anwendungsbereiche für Ubiquinol, der reduzierten Form des Coenzym Q10. Es hat stark antioxidative und damit entzündungshemmende Eigenschaften, was beispielsweise besonders für eine junge Haut sorgen kann.
Bisher bestand die Art der Behandlung darin, Ubiquinol in einer Dosis von 150 mg zu schlucken – eine so genannte systemische Behandlung. Neu ist die Idee, den Wirkstoff „topisch“ einzusetzen. Damit gemeint ist eine lokale Anwendung in Form von Salben, Cremes, Tinkturen oder Lotionen.
Ubiquinol einmal anders
Genau diese Idee hatte eine indische Gruppe von Wissenschaftern – die lokale Anwendung von Ubiqinol bei einer Zahnfleischentzündung, die durch Plaques verursacht ist. Das Ausmaß der Erkrankung wurde mit den so genannten Zahnfleischparametern erhoben, die Auskunft über den Zustand des Zahnfleisches, die Blutungsintensität und die Häufung von Plaques beschreiben. Zusätzlich wurde der Zustand der Kieferknochen in die Beurteilung einbezogen.
Getestet wurden 30 Teilnehmer in vier Gruppen: keine Maßnahmen, professionelle Zahnpflege, nur topisches Ubiquinol sowie abschließend Zahnpflege plus Ubiquinol. Der Untersuchungszeitraum betrug 4 Wochen während dem die Ubiquinol-Gruppe täglich abends eine 20 %ige Ubiquinol-Lösung auf ihre Zähne auftrug.
79 % weniger Zahnfleischentzündungen durch Zahnpflege in Kombination mit Ubiquinol.
Ubiquinol erfolgreich gegen Zahnfleischentzündungen
Aufgrund der stark entzündungshemmenden Eigenschaften der Wirksubstanz ist nicht verwunderlich, dass bereits die Anwendung von Ubiquinol alleine zu nachweisbaren Besserungen führte. Die Ergebnisse der Kombinationstherapie waren hocheffizient und bestanden in erheblichen Reduktionen von 81 % bei Zahnfleischbluten, 79 % bei Zahnfleischentzündung sowie 74 % bei der Plaquebildung.
Da die Therapie der Gingivitis oder gar der Parodontose bislang durchaus als mühsam für Arzt und Patient bezeichnet werden darf, könnte dies ein erster, vielversprechender Schritt in eine völlig neue Richtung sein.