Die Diskussionen über gesunde Öle werden schon lange geführt und man kommt zu dem Schluss, dass es das „perfekte Öl“ einfach nicht gibt. Letztendlich ist die Abwechslung der unterschiedlichsten Pflanzenöle am gesündesten, da sie eine breite Palette an Nährstoffen bieten. Der Nährstoffgehalt und der richtige Einsatz der Öle ist hierbei wichtig!
Leinöl
Leinöl wird aus Leinsamen gepresst und bietet den höchsten Anteil an Omega-3-Fettsäuren, weshalb es auf keinem Speiseplan fehlen darf. Leinöl wird kaltgepresst und sollte auf jeden Fall nur für kalte Speisen verwendet werden. Es weist einen sehr hohen Anteil an der mehrfach ungesättigten Alpha-Linolsäure auf und sollte daher nicht erhitzt werden. Ist die Flasche einmal offen, ist sie im Kühlschrank am besten aufgehoben. Es ist ratsam das Öl binnen von 8 Wochen aufzubrauchen, da es sonst leicht ranzig wird.
Leindotteröl
Sie heißen zwar fast gleich, aber Lein- und Leindotteröl stammen von zwei völlig unterschiedlichen Pflanzen. Leinöl stammt von der Pflanze Lein, die zur Familie der Leingewächse gehört, aus deren Samen das Öl gewonnen wird. Leindotter hingegen gehört, wie Kohl oder Senf, zu den Kreuzblütengewächsen. Das daraus gewonnene Öl hat einen sehr milden und erbsigen Geschmack. Auch bei Leindotteröl ist der Omega-3-Fettsäure-Gehalt sehr hoch, es handelt sich ebenso um ein kaltgepresstes Öl und sollte so gehandhabt werden wie Leinöl.
Leinöl wird aus Leinsamen gepresst und bietet den höchsten Anteil an Omega-3-Fettsäuren, weshalb es auf keinem Speiseplan fehlen darf
Olivenöl
Olivenöl enthält größtenteils ungesättigte Fettsäuren und verträgt moderate Hitze ganz gut. Natives Olivenöl eignet sich somit zum schonenden Anbraten. Hierbei sollte der Rauchpunkt von 180 Grad Celsius nicht überschritten werden. Anhand einer Studie konnte herausgefunden werden, dass Olivenöl die Konzentration des Sättigungshormons Serotonin erhört und somit schnell satt macht.
Sonnenblumenöl
Sonnenblumenöl ist reich an Vitamin E. Außerdem hat es einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren. Jedoch enthält es kaum Omega-3. Das Omega-3 zu Omega-6 Verhältnis liegt bei 1:282, was natürlich abseits einer guten Balance liegt. Große Mengen an Sonnenblumenöl können daher entzündungsfördernd sein.
Mit der Qualität des Sonnenblumenöls, sprich mit der Wahl der Sonnenblumenkerne und dem Verarbeitungsprozess, kann dem jedoch entgegengewirkt werden. Durch ein spezielles Verfahren kann der Gehalt von Ölsäure erhöht und die Menge an ungesättigte Fettsäuren beachtlich reduziert werden. Dadurch kann es bis auf 220º Grad Celsius erhitzt werden und wird zum Braten und Grillen perfekt.
Rapsöl
Rapsöl, ein wertvolles Öl, das sehr lange vernachlässigt wurde. Nicht nur dass der Fettsäurenanteil zu 60 % aus ungesättigten Fettsäuren besteht, auch das Verhältnis von Omega-3 zu Omega-6-Fettsäuren liegt bei 1:2 und ist relativ gut. Außerdem weist es einen Hohen Vitamin E- Gehalt auf, dem eine zellschützende Funktion nachgewiesen werden kann.
Anhand einer Studie konnte festgestellt werden, dass Rapsöl bestimmte Blutfette besser senken kann als Olivenöl. Hierfür ist die mit großer Wahrscheinlichkeit die mehrfach ungesättigte Alpha-Linolensäure verantwortlich, die in Olivenöl kaum enthalten ist.
Letztendlich ist die Abwechslung der unterschiedlichsten Pflanzenöle am gesündesten, da sie eine breite Palette an Nährstoffen bieten
Die Abwechslung macht´s
Wie jedoch bereits erwähnt, gibt es kein „perfektes“ Öl. Die beste Option ist ein abwechslungsreicher Verzehr der verschiedensten Pflanzenöle.
Weitere gesunde Öle, die in den Speiseplan integriert werden sollten:
• Erdnussöl ist voll mit ungesättigten Fettsäuren. Es ist Hitze unempfindlich, weshalb es oft in der asiatischen Küche für Wok-Gerichte zum Einsatz kommt.
• Von Sesamöl gibt es eine helle Variante, die sich perfekt für Salate aber auch für ostasiatische Gerichte eignet. Die dunkle Variante des Sesamöls ist kaltgepresst und sollte nicht erhitzt werden.
• Distelöl enthält 90 % ungesättigte Fettsäuren, davon sind 75 % die essenzielle Linolsäure. Es enthält viel Vitamin E und sollte nur in der kalte Küche Verwendung finden.
• Hanföl bietet eine ausgewogene Mischung aus Ölsäure, Alpha-Linolensäure und Linolsäure. Es enthält ebenso einen beachtlichen Anteil an Vitamin E und sollte daher auch nicht erhitzt werden.
• Kürbiskernöl ist hauptsächlich kaltgepresst und eignet sich perfekt für Salate oder zum Verfeinern von Suppen, wobei dies nur kurz vor dem Servieren passieren sollte.
• Walnussöl findet man hauptsächlich, wie die meisten Nussöle, in kaltgepresster Form. Es enthält rund 70 % mehrfach ungesättigte Fettsäuren, weshalb es schnell verderblich ist.
• Haselnussöl gilt als Rarität und ist wegen seines Geschmacks meist nur auf Obstsalaten oder Desserts zu finden.
• Weizenkeimöl weist den höchsten Vitamin E-Gehalt aller Pflanzenöle auf. Zudem enthält es Vitamin A, Vitamin D und Lecithin. Da diese hochwertigen Inhaltsstoffe nicht hitzebeständig sind, sollte das kalt gepresste Öl nur in der kalten Küche verwendet werden.
Hautpflege mit Ölen
Auch in der Hautpflege liegen hochwertige Pflanzenöle total im Trend. Sie versorgen die Haut mit wertvollen Nährstoffen und helfen bei ihrer Regeneration.
Kaltgepresste, native Bio-Öle eignen sich besonders gut für die Haut. Am besten aufnehmen kann die Haut das Öl im feuchten Zustand. Es sollte sparsam aufgetragen werden, da es sich sonst schnell klebrig anfühlt. Der beste Zeitpunkt um Öl aufzutragen ist also nach dem Duschen und zwar in kleinen Mengen und am besten noch kurz vor dem Schlafengehen, da hier die Haut die Nährstoffe am besten aufnehmen kann und die nächtliche Regeneration unterstützt.
Bei der Hautpflege werden zwischen trockenen und nicht-trockenen Ölen unterschieden. Trockene Öle wie Distelöl, Sonnenblumenöl oder Arganöl ziehen durch ihren hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren, schnell ein. Nicht-Trockene Öle, wie Olivenöl, Mandelöl oder Kokosöl, hingegen enthalten einen höheren Anteil gesättigter Fettsäuren und hinterlassen auf der Haut einen Schutzfilm.
Wofür ist welches Öl am besten geeignet?
Mandelöl bei empfindlicher Haut
Mandelöl eignet sich für empfindliche und sensible Haut. Es öffnet die Poren und zieht nicht komplett in die Haut ein, sondern hinterlässt einen Schutzfilm.
Arganöl bei unreiner, empfindlicher Haut
Arganöl wirkt Entzündungen entgegen und wird von der Haut gut aufgenommen. Es verstopft die Poren nicht, weshalb es für unreine Haut gut geeignet ist.
Arganöl für straffere Haut
Arganöl ist aber nicht nur für unreine Haut geeignet. Es strafft die Haut und polstert sie etwas auf, dadurch wirkt sie ebenmäßiger und elastischer und kleine Fältchen werden gepflegt. Ein qualitativ hochwertiges Arganöl ist allerdings sehr teuer.
Distel- und Sonnenblumenöl gegen Unreinheiten
Um einiges günstiger, aber mit der gleichen Wirkung wie Arganöl sind Distel- und Sonnenblumenöl. Aber nicht nur unreine Haut, auch normale und empfindliche Hauttypen profitieren von ihr Wirkung. Sie ziehen gut in die Haut ein und hinterlassen keinen glänzenden, klebrigen Film. Die, im hohen Anteil enthaltene Linolsäure lässt Rötungen abklingen und schützt die natürliche Schutzfunktion der Haut.
Kokosöl für sensible Haut
Kokosöl findet man nicht nur sehr oft in der Küche, man findet es mittlerweile auch immer öfter im Badezimmer. Kokosöl versorgt die Haut mit Feuchtigkeit und wirkt Entzündungen und Juckreiz entgegen. Es eignet sich perfekt für trockene, sensible Haut und kann zum Abschminken verwendet werden.
Olivenöl bei Schuppen und juckender Kopfhaut
Olivenöl ist zur Bekämpfung von juckender Kopfhaut und Schuppen perfekt geeignet. Außerdem pflegt es die Haare, sie sind leichter zu kämmen und werden glänzender. Olivenöl beugt Spliss vor und kann sogar Haarausfall, sofern es sich nicht um einen genetischen Haarausfall handelt, abschwächen. Als Haarmaske, umwickelt mit einem Tuch, die über Nacht einwirkt, hat das Öl die meiste Wirkung. Zu viel Olivenöl sollte man jedoch vermeiden, da es dann nur schwer wieder raus geht und das Haar schnell fettig wirkt.
Öle mit natürlichem UV-Filter
Viele der genannten Öle haben nicht nur einen pflegenden Charakter, sie besitzen auch einen natürlichen UV-Filter, der unsere Haut vor zu viel Sonne schützen kann.
Anhand einer Studie konnten folgende Lichtschutzfaktoren bei Ölen festgestellt werden:
• Olivenöl und Kokosöl: LSF 8
• Rizinusöl: LSF 6
• Mandelöl: LSF 5
• Sesamöl: LSF 2
Öl für gesunde Zähne und gesundes Zahnfleisch
Auch die Mundhygiene kommt nicht zu kurz! Durch das sogenannte „Ölziehen“ wird die Gesundheit der Zähne und die des Zahnfleisches gefördert. Hierbei wird morgens ein Esslöffel Pflanzenöl für 10 bis 20 Minuten im Mund hin und her bewegt. Dadurch wird die Speicheldrüsenfunktion angeregt. Körperfremde Stoffe, die sich im Speichel bzw. im Schleimhautsekret befinden, werden mithilfe der Fettsäuren aus dem Öl gebunden. Die Ölziehkur ist am wirkungsvollsten, wenn sie über einen längeren Zeitraum – am besten täglich – wiederholt wird.
Durch das sogenannte „Ölziehen“ wird die Gesundheit der Zähne und die des Zahnfleisches gefördert
Dafür am besten geeignet sind Kokos-, Sesam-, Oliven- oder Sonnenblumenöl, da sie eine antibakterielle Wirkung haben. Es gibt aber auch speziell dafür entwickelte Zahnöle, die aus einer Kombination verschiedenster Wirkstoffe, perfekt für die Mundhygiene geeignet sind. Zu beachten gilt, dass Zahnöl aber kein Ersatz für das Zähneputzen ist.