Endlich ist er da – der langersehnte Frühling! Wenn die Tage wieder länger werden, die ersten Schanigärten zum Verweilen einladen und das Stimmungsbarometer ganz klar nach oben zeigt, dann ist die warme Jahreszeit eingeläutet! Die Winterkleidung wandert allmählich zurück in die hintersten Ecken unseres Kleiderschrankes und macht Platz für luftige Kleidung und gute Laune. So schön die ersten warmen Sonnenstrahlen auch sein mögen, gilt es doch so einiges zu beachten. Dabei ist es wichtig, die Haut bestmöglich auf die Sonne vorzubereiten und zu schützen.
Doch wie viel Sonne ist eigentlich gesund für unsere Haut und wie kann man sich vor der intensiven Sonneneinstrahlung schützen? Nutritive Maßnahmen kristallisieren sich immer mehr als geeignete Prophylaxe zur Vermeidung von UV-induzierten, oxidativen Schäden heraus. So dokumentieren klinische Studien einen Zusammenhang zwischen der Substitution von Antioxidantien und der Verbesserung der Hautgesundheit, wobei die Kombination von antioxidativen Substanzen der Wirkung von Einzelkomponenten überlegen ist. Mit diesen Nährstoffen im Gepäck ist ein Wett-Strahlen mit der Sonne garantiert!
Vitamin C – für ein starkes Bindegewebe
Ein Allrounder in Sachen Hautgesundheit ist sicherlich das altbekannte Vitamin C. Es fungiert im Körper als ein wichtiges wasserlösliches Antioxidans und stimuliert die körpereigene Kollagenproduktion. Unentbehrlich ist Vitamin C auch bei Wundheilungsstörungen, denn – wie vorhin erwähnt – ist es als essentieller Co-Faktor für die Bildung und Einlagerung von Kollagen von großer Bedeutung und wirkt zudem entzündungshemmend. Ein Mangel an Vitamin C äußert sich in Form eines schwachen Bindegewebes und einer verminderten Elastizität der Haut. In etlichen Studien wurde die Wirksamkeit von Vitamin C hinsichtlich des Schutzes vor UVA-/UVB-Strahlung sowie Pigmentstörungen bestätigt. Hervorragende Vitamin-C-Booster liefern unter anderem die Acerolakirsche sowie Sanddorn, Paprika, Brokkoli, grünes Blattgemüse und Zitrusfrüchte.
Vitamin D – „Sonnenvitamin“
Mit Beginn der warmen Jahreszeit wird die körpereigene Vitamin-D-Produktion wieder angekurbelt. Für eine optimale Versorgung mit Vitamin D ist die Intensität der im Sonnenlicht enthalten UV-B-Strahlung ausschlaggebend, die auch für die Bräunung der Haut mit verantwortlich ist. Das „gute Laune Hormon“ übernimmt zahlreiche Aufgaben im Körper und unterstützt zudem auch die Funktion des Immunsystems. Ein ausreichender und stabiler Vitamin-D-Haushalt hat einen großen Einfluss auf das menschliche Wohlbefinden. Daher gilt es die idealen Voraussetzungen zu schaffen: In unseren Breitengraden herrschen die optimalen Bedingungen zwischen April und September, und in diesen Monaten nur ca. zwischen 11 und 15 Uhr.
Eine einfache Faustformel, um zu beurteilen, ob die Intensität der Sonnenstrahlung für die Vitamin-D-Eigensynthese ausreicht, ist der Vergleich seines Schattens mit der Körperlänge: Ist der Schatten länger als man selbst, ist die Strahlungsintensität zu gering.
Beta-Carotin – „Sonnenschutz von innen“
Carotinoide sind eine große Klasse von im Pflanzenreich sehr weit verbreiteten Farbpigmenten. Zu den wichtigsten Carotinoiden zählt das Beta-Carotin, das als bioaktive Vorstufe von Vitamin A fungiert und als orangeroter sekundärer Pflanzenfarbstoff bezeichnet wird. Vitamin A steigert die Zellregeneration und die Hautelastizität und beugt in den Hautzellen Schädigungen vor. Besonders reich an Beta-Carotin sind folgende Lebensmittel: Karotten, Kürbis, Marillen, Pfirsich, Sanddorn und dunkelgrünes Gemüse, wie Spinat und Brokkoli. Eine erhöhte UV-Exposition kann nicht nur während der Sommer- und Urlaubszeit, sondern bereits nach kurzen Aufenthalten im Freien erfolgen. Um die Haut vor Lichtschäden zu schützen werden in der Langzeitprophylaxe Carotinoide eingesetzt, insbesondere das Beta-Carotin. Eine erhöhte Carotinoid-Zufuhr trägt evidenzbasiert zu einem verbesserten Schutz gegen UV-Schäden an der Haut bei.
Astaxanthin – das „sanfte“ Antioxidants für die Haut
Astaxanthin – ein Carotinoid – gilt als eines der am stärksten wirkenden Antioxidantien. Industriell wird Astaxanthin v.a. aus der Grünalge Haematococcus pluvialis gewonnen. Diese produziert in Stresssituationen (hoher Salzgehalt im Wasser, Stickstoffmangel, hohe Temperaturen und UV-Licht) das rote Pigment Astaxanthin, welches den eigentlich grünfarbigen Algen ihre charakteristisch rote Farbe gibt. Aus wissenschaftlichen Studien ist bekannt, das Astaxanthin nicht nur der Hyperpigmentierung und Faltenbildung entgegenwirkt, sondern auch die Hautelastizität und -feuchtigkeit erhöht. Auch UV-induzierte Hautschädigungen kann es reduzieren. Einer japanischen Studie zufolge, reduziert die Gabe von Astaxanthin die Falten rund um die Augenpartie und die Größe der Altersflecken im Wangenbereich. Es konnte zudem eine Verbesserung der Hauttextur und Steigerung der Hautfeuchtigkeit und -elastizität erreicht werden. Insgesamt unterstützt Astaxanthin also den Erhalt eines jungen Hauterscheinungsbildes – und das auch im Alter. Ein wahres Multitalent eben.
Grüner Tee – Schutz vor UV-bedingter Hautalterung
Blattextrakte aus grünem Tee (Camellia sinensis) stammen ursprünglich aus China und zählen derzeit zu den besterforschten Pflanzenstoffen. Die antioxidative Schutzfunktion beruht auf der Wirkung der Phenole, die zu den sekundären Pflanzenstoffen gezählt werden. Besondere Bedeutung wird dem Epigallocatechingallat (EGCG) aus grünem Tee beigemessen, das ein wesentliches Antioxidans für die Epidermis und die darunter liegenden Gewebeschichten darstellt und die Haut vor UV-Schäden schützt. In Studien wurde nachgewiesen, dass Polyphenole aus grünem Tee eine Verringerung der durch freie Radikale bedingten Schäden an Zellstrukturen bewirken.
Fazit
Die menschliche Haut ist ständig zahlreichen Umwelteinflüssen ausgesetzt und dient als effektive Schutzbarriere. Gerade bei intensiver Sonneneinstrahlung gilt es unser größtes und vielseitigstes Organ vor der vermehrten Radikalbildung zu bewahren. Die Kombination von verschiedenen Antioxidantien, wie etwa Vitamin C und E, Selen und Zink schützen die Haut vor oxidativen DNA-Schäden. Aber auch das Pflanzenreich hat so einiges zu bieten: Eine Vielzahl antioxidativer Pflanzenstoffe können UV-bedingte Hautschäden vorbeugen. Insbesondere Extrakte aus Traubenkernen und Grüntee haben sich als relevante Helferlein für den Schutz der Hautstrukturen erwiesen. Während Traubenkerne reich an Oligomeren Proanthocyanidinen (OPC) sind, besitzt grüner Tee reichlich Polyphenole, Catechine und Epigallocatechingallat (EGCG). Na dann – ins Freie und die Sonne genießen – aber nur mit den natürlichen Powerstoffen für die Haut!