Erkältungen oder ein grippaler Infekt sind akute Infektionserkrankungen, die die Schleimhaut der Nase und der Nebenhöhlen, des Rachens und der Bronchien betreffen. Auslöser sind Viren, gegen die die körpereigene Immunabwehr zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht ausreichend gewappnet ist.
Die Virenbelastung variiert je nach Jahreszeit. Am stärksten ist sie in den Wintermonaten und zu Beginn des Frühjahrs. Es gibt Hunderte verschiedener Virenarten, jede mit einer eigenen Angriffsstrategie. Als Hauptverursacher von Erkältungen gelten die Großfamilien der Rhinoviren, der Coronaviren und der Adenoviren. Während sich Rhinoviren gerne an der Nasenschleimhaut festsetzen, greifen Coronaviren das gesamte Atemsystem bis hin zur Lunge an. Adenoviren wiederum verursachen nicht nur Schnupfen und Husten, sondern können auch das Auge infizieren.
Eine weitaus schwerwiegendere Erkrankung ist die Grippe. Sie wird durch Influenza-Viren ausgelöst. Die Grippe ist eine hochansteckende Infektionskrankheit mit zum Teil massiven Verlaufsformen. Am häufigsten und gleichzeitig am gefährlichsten ist das Influenza-A-Virus, das seine Oberflächenstruktur regelmäßig verändert und so die körpereigene Immunabwehr immer wieder überlisten kann.
Ein gut funktionierendes Immunsystem kann den Angriff von Viren schnell und erfolgreich abwehren. Dafür steht ein Netzwerk an Zellen und Substanzen bereit, welches im Bedarfsfall die Abwehrprozesse hochreguliert und die Erreger unschädlich macht. Viele Pflanzenstoffe und Mikronährstoffe – z.B. Vitamin D, Zink, Selen und Vitamin C – sind dafür bekannt, dass sie das Immunsystem bei der Abwehr von Viren und Bakterien unterstützen. Auch Betaglucan macht in diesem Zusammenhang von sich reden. Diese Natursubstanz dient dem Immunsystem zur Vorbereitung auf die Konfrontation mit Viren und Bakterien.
Auslöser sind Viren, gegen die die körpereigene Immunabwehr zu einen bestimmten Zeitpunkt nicht ausreichend gewappnet ist
Übung macht den Meister: Betaglucan trainiert die Immunzellen
Betaglucane sind natürliche Polysaccharide, die vor allem in Hefen, Algen, Bakterien und Pilzen, aber auch in Hafer und Gerste vorkommen. Dort sind sie als Bestandteil der Zellwände für die Struktur und Stabilität verantwortlich. Von Betaglucanen, die eine spezielle Verbindung innerhalb ihrer Moleküle aufweisen (nämlich die (1,3/1,6)-beta-Verbindung), ist bekannt, dass sie das Immunsystem stimulieren und damit die Abwehrleistung erhöhen.
Diese Betaglucane aus der Nahrung aktivieren über verschiedene Prozesse die immunologische Abwehr, z.B. die Fresszellen, die wieder mit anderen Immunzellen wie den Lymphozyten über Botenstoffe kommunizieren. Die so vorbereiteten Abwehrzellen können dann schneller und ohne Zeitverzug auf eindringende Viren oder Bakterien reagieren. Damit wird die Reaktionszeit verkürzt und die Mikroorganismen können effektiv bekämpft werden, noch bevor sie sich im Körper ausbreiten.
Diese Wirkung nutzt auch die Mykotherapie. Zur Stärkung des Immunsystems werden dort traditionell Vitalpilze wie Reishi (Ling Zhi), Shiitake, Coriolus oder Maitake eingesetzt, zu deren wertgebenden Inhaltsstoffen auch die Betaglucane zählen. Im klinischen Bereich kommt Betaglucan aus Hefezellen zur Anwendung, da diese mit standardisierten Dosierungen punkten können. Je nach Einsatzgebiet werden Mengen von 100 – 1000 mg pro Tag empfohlen.
Viele Pflanzenstoffe und Mikronährstoffe – z.B. Vitamin D, Zink, Selen und Vitamin C – sind dafür bekannt, dass sie das Immunsystem bei der Abwehr von Viren und Bakterien unterstützen
Hefe-Betaglucan reduziert die Zahl der Erkältungen um 25%
Mehrere klinische Studien haben sich mit der Frage befasst, ob die gezielte Verwendung von Betaglucan aus Hefezellen einen Einfluss auf die Dauer, Schwere und Häufigkeit von Erkältungserkrankungen hat. Eine Untersuchung mit 100 Teilnehmern konnte belegen, dass die Betaglucan-Gruppe in Zeiten hoher viraler Belastung signifikant weniger häufig Erkältungssymptome aufwies als die Placebogruppe. Trat ein Infekt auf, war er weniger stark ausgeprägt und schneller wieder verschwunden.
Eine weitere Studie bestätigte die Ergebnisse. Sie zeigte, dass die Zahl der Erkältungen in der Betaglucan-Gruppe um 25 % niedriger lag als in der Placebogruppe und die Symptome um 15% weniger stark ausprägt waren. Zudem berichteten die Teilnehmer, die Betaglucan verwendeten, über weniger Schlafprobleme während der Erkältungsphase. Erwähnt werden sollte in diesem Zusammenhang vielleicht auch noch, dass Betaglucan die Wundheilung fördert und die Effektivität von Impfungen erhöhen kann. Auch im Leistungssport kommt es als Immunmodulator zum Einsatz. Sicher werden wir in Zukunft noch mehr über das Potenzial dieser Natursubstanz hören und lesen.
Eine Untersuchung mit 100 Teilnehmern konnte belegen, dass die Betaglucan-Gruppe in Zeiten hoher viraler Belastung signifikant weniger häufig Erkältungssymptome aufwies als die Placebogruppe
Fazit:
Betaglucan ist eine noch weithin unbekannte natürliche Substanz aus Hefen, Pilzen oder Getreide, die das Immunsystem auf den Kampf gegen Viren und Bakterien vorbereitet und die Abwehrzellen bei ihrer Arbeit unterstützt. Gerade in Zeiten einer hohen immunologischen Belastung, beispielsweise durch Erkältungsviren, können Ergänzungsprodukte mit Betaglucan die Resistenz gegen Infektionen erhöhen und im Erkältungsfall die Schwere und die Dauer verringern.