Unser Körper kommt täglich mit vielen Viren und Bakterien in Kontakt. Dank einem funktionierendem Immunsystem bekommen wir diesen Kontakt jedoch gar nicht mit. Das Immunsystem wehrt sich gegen die Eindringlinge und überwacht unseren Körper.
Vor allem in der kalten Jahreszeit muss unser Immunsystem hart arbeiten. Die kalten und nassen Temperaturen fordern unser Abwehrsystem heraus und schwächen es. Daher gibt es so viele Menschen, die um diese Jahreszeit mit Schnupfen, Halsschmerzen und Husten kämpfen. Eine Erkältung kann nicht immer verhindert werden, jedoch können die Infektionen weniger heftig verlaufen, wenn man die körpereigene Abwehr unterstützt. Wie können wir unsere Abwehrkräfte stärken und unser Immunsystem auf natürliche Weise unterstützen?
Wie funktioniert unser Immunsystem eigentlich?
Unser Immunsystem ist ein lebenswichtiges Organ, das wir nicht ertasten und dessen Tätigkeit wir nicht wirklich wahrnehmen können. Erst wenn das Immunsystem Probleme bereitet, nehmen wir seine Tätigkeit wahr und sein Vorhandensein wird uns bewusst. Die Arbeit unseres Immunsystems wird oft erst durch das Aussenden von Warnsignalen, bzw. durch eine nachlassende Funktion wahrgenommen, da wir nicht gelernt haben erste Warnsignale richtig zu deuten. Selbst viele Ärzte haben Probleme damit, da sie nicht so „logisch“ einzuordnen sind, wie etwa Hals- oder Kopfschmerzen.
Den Sitz des Immunsystems finden wir in mehreren Bereichen unseres Körpers:
in Lymphknoten und Lymphgefäßen, im Knochenmark, in der Milz und der Thymusdrüse, in besonderen lymphatischen Strukturen im Darm, in den Mandeln und in der Leber. Hier entwickeln sich und reifen die beweglichen Einheiten des Immunsystems, die sich in jeden Winkel des Körpers ausbreiten können und ein starkes Abwehrsystem bilden. Außerdem weist unser Körper einige äußerlichen Barrieren auf, die einen natürlichen Schutz gegenüber Fremdstoffen und Erregern bilden. Hierzu zählen unsere Haut, Schleimhäute, Urin, Speichel, Magensäure und die Flüssigkeit der Augen.
Eine gesunde Haut ist z.B. eine sehr gute Barriere, die den Körper von unzähligen Eindringlingen jeder Art schützt. Ist sie unverletzt haben Bakterien nur wenig Chancen, sie zu durchdringen. Hierbei muss jedoch ein Augenmerk auf den natürlichen Film der Haut gelegt werden, der oft durch chemische Duschgels oder Ähnliches zerstört wird, so kann uns unsere Haut nur bedingt vor Eindringlingen schützen. Unsere Haut ist unsere Schutzhülle und übernimmt wichtige Aufgaben im Immunsystem. Schleimhäute, die unter anderem den Magen-Darm-Trakt, die Bronchien, den Nasen-Rachen-Raum und die Lungen auskleiden, sind wesentlich durchlässiger. Ihre Aufgabe ist es, einerseits Stoffe, die für den Organismus nutzbar gemacht werden können, aufzunehmen und andere Substanzen, die keine physiologischen Aufgaben haben oder schädlich wirken können, vom Körperinneren fernzuhalten und als Abfallprodukte auszuscheiden. Hierbei handelt es sich um unerwünschte Eindringlinge, die z.B. durch die Atemwege oder die Nahrung aufgenommen werden.
Den Sitz des Immunsystems finden wir in mehreren Bereichen unseres Körpers
Wie kann man auf natürliche Art und Weise sein Immunsystem stärken?
Es gibt einige Faktoren, die die körpereigene Abwehr schwächen. Nicht nur Stress, eine ungesunde Ernährung und unzureichend Bewegung können an einem geschwächten Immunsystem schuld sein. Auch Umweltschadstoffe, die Einnahme von Medikamenten, verschiedene Erkrankungen, Operationen, das Älterwerden an sich, Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum können die Funktion unseres Immunsystem beachtlich beeinträchtigen. Es sollte also auf folgendes geachtet werden:
• eine gesunde Balance von Stress und Entspannung
• eine gesunde und ausgewogene Ernährung
• regelmäßige Bewegung
• ausreichend Schlaf
• nicht rauchen
• und Alkohol nur in Maßen genießen
Bei der gesunden Ernährung kann vor allem auf den Verzehr von saisonalem und regionalem Gemüse und Obst geachtet werden. Oft können heimische Produkte die Abwehrkräfte besser stärken als exotische Zitrusfrüchte. Bei Obst und Gemüse, welches gerade keine Saison hat oder meist von sehr weit weg stammt, mangelt es meist an Nährstoffen. Dass in Erdbeeren im November, nicht viel Vitamine vorhanden sein können, ist eigentlich klar. Also wieso nicht auf das Obst und Gemüse zurückgreifen, das gerade wächst?
Rote Bete zum Beispiel hat irrsinnig viele Vitamine, die unser Immunsystem stärken können. Sie ist in Sachen Eisen und Kalium ganz vorn mit dabei und nur wenige Gramm von der Steckrübe können den Tagesbedarf an Vitamin C decken. Außerdem enthalten sie Magnesium, Kalium und Vitamin E. Auch verschiedene Kohlarten stecken voller Vitamine und Mineralstoffe, von denen die Exoten nur träumen können. Grünkohl, Chicorée und Feldsalat enthalten sogar mehr Eisen als Schweinefleisch und bieten einen hohen Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen und wichtige Ballaststoffe. Auch Weißkohl wirkt stark antioxidativ und entzündungshemmend. Tiefkühlware bietet einen guten Ersatz. Nach der Ernte wird das Gemüse sofort blanchiert und anschließend schockgefrostet. Wodurch viele Vitamine und Mineralstoffe erhalten bleiben. Der einzige Nachteil an der Methode ist, dass das Gemüse dadurch zirka ein Drittel seines Vitamin C Gehalts verliert. Aber auch frisches Gemüse, welches zirka 3 Tage bei Raumtemperatur gelagert wird, verliert einiges an Vitamin C.
Oft können heimische Produkte die Abwehrkräfte besser stärken als exotische Zitrusfrüchte
Vitamine und Mineralstoffe, die für unser Immunsystem wichtig sind
Vor allem Vitamin A, Vitamin C, Vitamin E und sekundäre Pflanzenstoffe helfen bei der Abwehr von freien Radikalen, das sind aggressive Sauerstoffverbindungen die man über die Atemluft oder Nahrung aufnimmt bzw. auch vom Körper selbst gebildet werde. Das Bilden von freien Radikalen ist ein natürlicher Prozess, der auch zum Aktivieren des Immunsystems notwendig ist. Bilden diese jedoch die Mehrheit, so können Körperzellen und das Erbgut geschädigt werden.
Vitamin C und E tragen zur Aktivierung des Immunsystems bei und können in ausreichender Menge die Infektanfälligkeit des Körpers senken. Vitamine ergänzen sich untereinander in ihrer Funktion, weshalb man auf eine ausgewogene Ernährung achten und eine einseitige Aufnahme vermeiden sollte.
Besonders wichtig für die Immunabwehr sind auch die Mineralstoffe Jod, Eisen, Zink und Selen. Jod spielt eine wichtige Rolle für unser Immunsystem. Es ist ein Bestandteil der Schilddrüsenhormone und somit für viele Stoffwechselprozesse wichtig. Eisen unterstützt die sogenannten Fresszellen des Immunsystems dabei, Krankheitserreger und Fremdstoffe zu bekämpfen. Vor allem Frauen (Schwangerschaft, Menstruation) und Kleinkinder (Wachstum) brauchen vermehrt Eisen. Gelingt es einem nicht, genügend Eisen durch die Nahrung aufzunehmen, kann es zu einer Reihe von Symptomen kommen. Darunter fallen verminderte Leistungsfähigkeit und Müdigkeit. Außerdem kann es zu einer Blutarmut kommen, die ein erhöhtes Risiko für Infekte mit sich bringt.
Zink aktiviert die Fresszellen und unterstützt die Produktion von Antikörper. Wird zu wenig Zink durch die Nahrung aufgenommen, können z.B. Wunden nur langsam heilen und die Immunabwehr ist weniger aktiv, wodurch es dazu kommen kann, dass man an einem Infekt länger leidet als gewöhnlich.
Auch Selen ist ein wichtiges Spurenelement für unsere Immunabwehr. Es unterstützt bestimmte Enzyme, die für den Abbau von freien Radikalen unabdingbar sind.
Eine gesunde Darmflora ist für unser Immunsystem sehr wichtig. Gelangen Krankheitserreger in den Darm können sich diese leicht ausbreiten und es kommt zu verschiedenen Folgeerkrankungen. Ballaststoffe und probiotische Bakterien unterstützen eine gesunde Darmflora, die z.B. nach der Einnahme von Antibiotika gestört sein kann. Faserreiche Gemüse- und Obstsorten, Hülsenfrüchte und Getreide enthalten viele Ballaststoffe. Sauerkraut, Joghurt, Buttermilch und milchsauer eingelegte Gemüsesorten sind reich an probiotischen Bakterien.
Eine gesunde Darmflora ist für unser Immunsystem sehr wichtig
Welche Hausmittel helfen aber wirklich, wenn es einen bereits erwischt hat
Ist man bereits krank sollte man sich auf jeden Fall Ruhe und Erholung gönnen. Viel Schlaf, ein heißes Bad, viel trinken, gesundes Essen und frische Luft (lüften) sollten am täglichen Programm stehen.
- Thymiantee, Lindenblütentee, Kamillentee und Holunderblütentee liefern nicht nur genügend Flüssigkeit, sie wirken auch noch entzündungshemmend.
- Bei Halsschmerzen hilft das Gurgeln von Salbeitee, der eine desinfizierende Wirkung hat. Warme Hals- oder Brustwickel können ebenso hervorragend gegen Halsschmerzen helfen.
- Bei Husten hilft vor allem das Einmassieren von Eukalyptus- oder Pfefferminzöl am Rücken und der Brust. Auch selbstgemachter Zwiebeltee und Zwiebeln mit Honig können den Husten stillen.
- Bei Schnupfen kann Inhalieren helfen. Heißer Wasserdampf befeuchtet die Nasenschleimhäute. Hier empfiehlt sich Kamillentee oder Salz zu verwenden da beides schleimlösend und desinfizierend wirkt. Auch eine Nasenspülung mit Kochsalzlösung hilft die Nasengänge und die Nebenhöhlen zu spülen. Ein heißes Fußbad wärmt den Körper richtig gut auf und so kann die Durchblutung in den oberen Atemwegen gefördert werden. Meerrettich kann die Nase wieder frei bekommen. Am besten man verzehrt ihn roh, aber Vorsicht: scharf.